Lehrer schlagen Alarm: Personalversammlung in Cottbus
3. April 2025
Rund 500 Lehrkräfte aus ganz Südbrandenburg haben sich am Mittwoch in der Lausitzarena Cottbus zur großen Personalversammlung getroffen – mit klarer Botschaft: Die geplante Erhöhung der Pflichtarbeitszeit, der Einstellungsstopp und die fehlende Wertschätzung für Seiteneinsteiger stoßen auf massiven Widerstand.
Die Zahlen sprechen für sich: Im Schulamtsbezirk Cottbus arbeiten rund 5.500 Lehrerinnen und Lehrer, davon etwa 1.600 im Seiteneinstieg. Viele von ihnen haben sich qualifiziert, verdienen aber trotz Weiterbildung deutlich weniger als regulär ausgebildete Lehrkräfte.
Günther Fuchs, Landeschef der Bildungsgewerkschaft GEW, kritisiert die geplante Arbeitszeiterhöhung scharf: „Sie führt zu höheren Krankenständen und noch mehr Teilzeit. So wird Schule kaputtgespart.“
Auch BPV-Präsident Hartmut Stäker warnt: „Wir haben bereits 48- bis 60-Stundenwochen – und trotzdem unbesetzte Stellen. Mehr Arbeit bei Einstellungsstopp? Das schreckt jede neue Fachkraft ab.“
Die Lehrkräfte fordern, dass Qualifizierung und Bezahlung von Seiteneinsteigern verbessert und offene Stellen endlich wieder besetzt werden. Andernfalls droht laut GEW der nächste Lehrermangel durch die Hintertür.
Die GEW kündigt Proteste in Potsdam an. Ziel: Die Bildungspolitik wieder auf Kurs bringen – auch für die Schüler. Denn laut Studien erreichen bereits 40 Prozent der Kinder nicht mehr das Kompetenzniveau in Lesen, Schreiben und Rechnen, das sie eigentlich brauchen.