Wiederauferstehung am Ostersamstag

Energie Cottbus ist zurück im Aufstiegsrennen: 1:0-Heimsieg gegen Viktoria Köln

Der FC Energie Cottbus meldet sich eindrucksvoll zurück: Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge feiert der Lausitzer Drittligist einen ganz wichtigen Heimsieg im Aufstiegsrennen der 3. Liga. Gegen Viktoria Köln gelang am 34. Spieltag ein knappes, aber hart erkämpftes 1:0 (0:0). Torschütze des Tages war Timmy Thiele, der in der 47. Minute den entscheidenden Treffer erzielte.

Durch die drei Punkte klettert Energie Cottbus mit nun 58 Zählern vorübergehend auf den Relegationsplatz – vorbei an Saarbrücken (56), das am Sonntag gegen Tabellenführer Dynamo Dresden spielt.

Schwieriger Start – starker Kampf

Die Partie begann zäh. Viktoria Köln kam besser ins Spiel, obwohl gleich zwei Topspieler fehlten. Die Gäste kombinierten sich mehrfach durch das Cottbuser Mittelfeld, während die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz in der Anfangsphase zu viele Ballverluste produzierte. Die erste Aufregung gab es nach 16 Minuten: Der Ball sprang nach einer Ecke an den Arm von Yannik Möker – Köln forderte Elfmeter, doch Schiedsrichter Assad Nouhoum ließ weiterspielen.

In der 28. Minute dann die erste echte Chance für Energie. Lucas Copado setzte sich stark über rechts durch, flankte auf Tolcay Cigerci, der jedoch den Ball verpasste. Der nachrückende Niko Bretschneider schoss gleich zweimal – doch der Ball wollte nicht ins Netz. Kurz vor der Pause verpasste Axel Borgmann nach schöner Kombination die Führung nur knapp.

Thiele trifft – und reißt das Stadion mit

Nach dem Seitenwechsel schlug Timmy Thiele eiskalt zu. Cigerci und Möker leiteten den Angriff ein, Thiele verwandelte aus rund acht Metern flach ins lange Eck – das Stadion tobte. Der Torjubel war nicht nur ein Zeichen auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen: 13.748 Zuschauer feierten den Führungstreffer und peitschten das Team fortan nach vorn.

Wollitz brachte frische Kräfte: Erik Engelhardt und Maximilian Krauß kamen für Thiele und Copado (65.). Köln drückte in der Schlussphase nochmal, doch Energie verteidigte leidenschaftlich und ließ keine echten Großchancen zu. Es blieb beim verdienten 1:0.

Thiele als Schlüsselfigur

Timmy Thiele war nicht nur Torschütze, sondern auch der emotionale Leader auf dem Platz. Schon in der ersten Hälfte animierte er seine Mitspieler und die Fans – eine Szene, die sinnbildlich für die Energie-Leistung an diesem Nachmittag steht. Thiele nach dem Spiel: „Es war ganz, ganz wichtig, mal wieder in Führung zu gehen. Wir haben gezeigt, was uns als Mannschaft ausmacht.“

Proteste der Fans vor dem Spiel

Vor dem Anpfiff setzte die organisierte Cottbuser Fanszene ein deutliches Zeichen: Mit Bannern wie „Strafen zünden nicht!“ und „Scheiße ist die Strafe, nicht die Fackel!“ protestierten die Anhänger gegen Verbandsstrafen bei Pyrotechnik. Hintergrund ist ein Antrag zahlreicher NOFV-Vereine, diese Strafen abzuschaffen, wenn die Pyrotechnik nicht gefährlich eingesetzt wird. Die Fans argumentieren, dass finanzielle Strafen den Wettbewerb verzerren und die Maßnahmen bislang nicht zu weniger Pyrotechnik geführt hätten.

Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Trainer Energie Cottbus): „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Nach dem 1:0 kam auch unsere spielerische Überzeugung zurück. Wir haben heute gemeinsam mit den Fans verteidigt.“

Marian Wilhelm (Co-Trainer Viktoria Köln): „Wir wollten 90 Minuten Gas geben – das haben wir. Aber am Ende hat es nicht gereicht.“

Timmy Thiele: „Ich bin einfach nur stolz auf das Team. Die Stimmung war klasse, das nehmen wir mit in die nächsten Spiele.“

So geht’s weiter

Mit dem Sieg im Rücken reist Energie Cottbus kommende Woche selbstbewusst zum Auswärtsspiel zur SpVgg Unterhaching – mit dem Ziel im engen Aufstiegsrennen nachzulegen.