Staatsanwaltschaft prüft Strafanzeige gegen LEAG-Vorstand
29. April 2025
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Strafanzeige gegen den Vorstand und Aufsichtsrat der Lausitz Energie Bergbau AG (LE-B) erstattet. Der Vorwurf: „Greenwashing“ und mögliche Verstöße gegen gesetzliche Berichtspflichten. Die DUH kritisiert, dass im aktuellen Geschäftsbericht 2023 wichtige Umweltinformationen – wie CO₂- und Methan-Emissionen – fehlen oder nur unzureichend dargestellt werden.
Worum geht es genau?
Nach Einschätzung der DUH fehlen im Lagebericht Angaben zu nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, wie es das Handelsgesetzbuch vorschreibt. Insbesondere konkrete Angaben über den CO₂-Ausstoß und Methan-Emissionen sucht man vergeblich.
Die LEAG weist die Vorwürfe der DUH zurück. Die Lausitz Energie Bergbau AG komme allen gesetzlichen Berichtspflichten in ihren jeweiligen Geschäftsberichten nach. Die Angaben über CO2-Emissionsmengen entsprechen den gesetzlichen Anforderungen & sie sind unabhängig geprüft – so die LEAG in einer Mitteilung an Radio Cottbus.
Was kritisiert die DUH?
Die DUH argumentiert, dass die Aufteilung in zwei Berichte irreführend sei, da die Emissionen wesentlich für die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens seien. Auch die Gefahr steigender CO₂-Zertifikatspreise wird zwar im Bericht erwähnt, jedoch nicht in Verbindung mit klaren Umweltdaten erläutert.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft Methanemissionen, die beim Kohleabbau entstehen. Diese tauchen weder im Geschäftsbericht noch im Nachhaltigkeitsbericht auf. Obwohl die LEAG erst ab 2025 nach neuer EU-Verordnung zur Berichterstattung verpflichtet ist, sieht die DUH bereits jetzt eine Pflicht zur Transparenz.
Sorgen um Folgekosten der Kohleausstiegs
Darüber hinaus stellt die DUH infrage, ob die finanziellen Rücklagen für die Rekultivierung ehemaliger Tagebauflächen ausreichend sind. Zwar verweist die LEAG auf bestehende Rückstellungen und Sondervermögen, doch die Umweltschützer mahnen: Die tatsächliche finanzielle Absicherung sei unklar.
Mögliche Konsequenzen
Ob die Staatsanwaltschaft Cottbus tatsächlich Ermittlungen aufnimmt, ist noch offen. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, könnten die Verantwortlichen mit Geldstrafen rechnen. Freiheitsstrafen gelten laut DUH-Anwalt Johannes Franke als eher unwahrscheinlich.
Spannung in der Lausitz
Der Fall sorgt in der Region für große Aufmerksamkeit. Viele Lausitzer blicken gespannt auf die Entwicklungen, da die LEAG nicht nur ein zentraler Arbeitgeber ist, sondern auch eine Schlüsselrolle im Strukturwandel der Lausitz spielt.