Mit einer bewegenden Sonderausstellung erinnert das Stadtmuseum Cottbus an das dramatische Kriegsende vor 80 Jahren: Unter dem Titel „Das Kriegsende in Cottbus 1945“ wird ab dem 24. April 2025 um 17 Uhr die neue Wanderausstellung eröffnet. Begleitend erscheint das Buch „Aus dem Zweiten Weltkrieg. Industrieverlagerungen in die Niederlausitz. Cottbus in den letzten Kriegsmonaten“ von Max Walther, herausgegeben von Dr. Karl Klaus Walther.
Die Ausstellung beleuchtet die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs in der Region – eine Zeit des Umbruchs, der Zerstörung und der Hoffnung auf Neuanfang. Originalfotos, historische Karten und persönliche Erinnerungen führen eindrucksvoll durch das Jahr 1945, als auch Cottbus zum Schauplatz massiver Luftangriffe und militärischer Operationen wurde.
Industrieverlagerung und militärische Strategien
Ein zentrales Thema ist die Verlagerung von Industrien in die Niederlausitz. In den letzten Kriegsmonaten wurden aus Angst vor alliierten Bombenangriffen Teile der Produktion aus Westdeutschland nach Cottbus und Umgebung gebracht. Das Buch von Max Walther untersucht diese Entwicklung detailliert – mit einem Fokus auf die Rolle Cottbus’ als „sichere Zone“ und logistische Drehscheibe.
„Die Industrieverlagerungen hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Stadt, die Gesellschaft und die Nachkriegsentwicklung“, sagt Herausgeber Dr. Karl Klaus Walther, der das Werk seines verstorbenen Vaters Max Walther nun erstmals veröffentlicht. Der Band liefert bisher unveröffentlichte Erkenntnisse, zahlreiche Archivfunde und persönliche Einschätzungen des Autors, der als Zeitzeuge in der Region lebte.
Kunst trifft Geschichte: Ausstellung mit einzigartiger Grafik
Besonderes Highlight der Ausstellung ist eine zeitgenössische Grafik von Chiara Kramer, die speziell für diese Schau entwickelt wurde. Sie visualisiert die emotionale Dimension des Kriegsendes in Cottbus. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein beeindruckendes Originalfoto vom 15. Februar 1945, aufgenommen am Schützenplatz von Fotograf Hans Piater – eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse aus dieser Zeit.
Einblick in ein vergessenes Kapitel
Die neue Ausstellung richtet sich an alle Generationen, die sich mit der Geschichte der Stadt auseinandersetzen möchten. „Gerade in Zeiten, in denen Krieg und Frieden wieder sehr präsent sind, ist ein Rückblick auf 1945 wichtiger denn je“, heißt es aus dem Museumsteam.
Die Ausstellung ist Teil eines größeren Bildungsprojekts und wird in den kommenden Monaten auch in anderen Städten der Niederlausitz zu sehen sein.
Weitere Infos gibt es auf www.stadtmuseum-cottbus.de