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Wissenschaft als Schlüssel zum Strukturwandel

2. Mai 2025


Die Lausitz steht mitten im Strukturwandel – weg von der Braunkohle, hin zu einer zukunftsfesten Region mit nachhaltigen Perspektiven. Ein entscheidender Faktor dabei: Wissenschaft und Forschung. Der neueste Bericht der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Strukturentwicklung bestätigt diesen Kurs und liefert konkrete Empfehlungen, wie Brandenburg die Transformation langfristig erfolgreich gestalten kann.

Der vierte Policy Brief, vorgestellt in Cottbus im Beisein von Ministerin Kathrin Schneider, unterstreicht: Investitionen in Wissenschaft und Forschung zahlen sich mehrfach aus. Sie schaffen neue Jobs, stärken die Innovationskraft der Region und verbessern die Lebensqualität – besonders in strukturschwachen Räumen.

„Die Stärkung der Wissenschaft in der Lausitz ist ein zentraler Baustein der Strukturentwicklung“, so Schneider. Wichtig sei, dass geförderte Projekte langfristig tragfähig sind und ihr volles Potenzial in der Region entfalten. Neben finanzieller Verlässlichkeit gehe es auch um enge Kooperation mit Unternehmen und ein gezieltes Monitoring.

Brandenburg setzt diesen Ansatz bereits um: Rund sechs Milliarden Euro der verfügbaren Strukturstärkungsmittel fließen in Forschung und Lehre. Im Zentrum steht dabei der im Aufbau befindliche Lausitz Science Park (LSP) in Cottbus – mit starken Partnern wie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), der neuen Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem sowie dem Zentrum chesco für Mobilitätstechnologien. Allein diese Projekte sollen internationale Sichtbarkeit schaffen und die Region zum Innovationsknoten machen.

BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande lobt die Weichenstellung: „Die BTU hat sich zu einem Netzwerkknoten in einer dynamisch wachsenden Wissenschaftslandschaft entwickelt. Gemeinsam mit Partnern investieren wir in Forschung und Transfer – mit einem klaren Fokus auf die regionalen Herausforderungen.“

Doch auch die Begleitforschung warnt: Der Erfolg ist kein Selbstläufer. Damit sich der wissenschaftliche Impuls tatsächlich in wirtschaftliche Stärke und gesellschaftlichen Fortschritt übersetzt, sind aus Sicht der Forscher gezielte Maßnahmen nötig.

Im Zentrum steht die Fachkräftesicherung: Internationale Studierende sollen besser integriert werden – etwa durch frühzeitige Sprachangebote und vereinfachte Zugänge zum Arbeitsmarkt. Wissenschaftliche Einrichtungen in der Region sollten ihre Personalstrategien enger verzahnen, unter anderem über das Lausitz Science Network.

Gleichzeitig wird ein weiteres Bevölkerungswachstum erwartet. Dafür braucht es Investitionen in Wohnraum, Schulen, Kitas und Nahverkehr. Nur so bleibt die Lausitz auch für Zuziehende attraktiv.

Ein dritter wichtiger Punkt: der Transfer von Wissen in die Wirtschaft. Der Lausitz Science Park soll gezielt Start-ups anziehen, technologieorientierte Unternehmen binden und konkrete Innovationsangebote machen – vom Showroom über Testfelder bis zu Scouts, die aktiv auf Handwerksbetriebe zugehen. Ein gemeinsamer Transferbericht der Forschungseinrichtungen könnte zudem mehr Transparenz schaffen.

Nicht zuletzt geht es um die Stabilität der Förderstruktur. Die langfristige Unterstützung – über das Jahr 2038 hinaus – wird von den Forschern ausdrücklich begrüßt. Sie müsse aber verlässlich bleiben, um politische Wechsel abzufedern und Planungssicherheit zu schaffen.

Mit dem vierten Policy Brief liefert die wissenschaftliche Begleitforschung nicht nur eine Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs, sondern auch ein realistisches Bild: Die Lausitz kann Modellregion für einen erfolgreichen Strukturwandel werden – wenn alle Akteure weiter eng zusammenarbeiten, strategisch denken und die Menschen vor Ort aktiv einbeziehen.