Nach Angriffen auf alternative Wohnprojekte und Jugendclubs in Südbrandenburg schlagen die Stadt Cottbus, Spree-Neiße und OSL gemeinsam Alarm: Der zunehmende Rechtsextremismus bedroht nicht nur einzelne Menschen, sondern gefährdet die gesamte Zukunft der Region. Ende Mai wurde das linke Wohnprojekt „Zelle 79“ in Cottbus mit Pyrotechnik attackiert – dabei sollen Täter auch verfassungsfeindliche Parolen gerufen haben. Die Ermittlungen laufen, die Stimmung ist angespannt. Auch Jugendclubs im Umland wurden bereits Opfer von Angriffen.
Bündnis für sichere Orte: Region zeigt Haltung
Stadt Cottbus, Landkreise Spree-Neiße und OSL haben sich gemeinsam mit der Initiative „Sichere Orte Südbrandenburg“ auf eine Erklärung verständigt. Darin fordern sie entschlossenes Handeln gegen rechte Gewalt und mehr Schutz für engagierte Menschen.
Insbesondere zivilgesellschaftliche Projekte, alternative Jugendkulturen und Ehrenamt seien zunehmend unter Druck.
Innenminister unter Zugzwang
Brandenburgs neuer Innenminister René Wilke (parteilos) hat im Landtag erste Schritte angekündigt: bessere Kommunikation mit Betroffenen, stärkere Lageanalyse und mehr Schutz für bedrohte Einrichtungen. Doch für viele bleibt die Frage: Reicht das aus?
Oberbürgermeister Schick warnt: „Ohne Sicherheit keine Zukunft“
Cottbus‘ OB Tobias Schick (SPD) macht deutlich: „Wir brauchen Zuzug – aber niemand kommt, wenn Angst herrscht.“ Die Kommunen richten ihre Forderungen nun auch direkt an das Land: mehr Personal bei Polizei, Justiz und klare Signale gegen rechts.
Rückhalt für die Mutigen
„Diese Orte gehören zur Stadt“, sagt Ricarda Budke von der Initiative. Wer sich engagiert, braucht Schutz – auch in schwierigen Zeiten. Und: Das Gespräch in Cottbus soll erst der Anfang gewesen sein. Jetzt zählt, was folgt.