Cottbuser Drogenboss „Albi“ vor Gericht
1. April 2025
Lächelnd sitzt er im Gerichtssaal – doch was Zeugen über ihn berichten, klingt alles andere als harmlos. Der 29-jährige „Albi“ steht vor dem Landgericht Cottbus. Es geht um mehr als 90 Einzeltaten, Drogenhandel im großen Stil – und ein kriminelles Netzwerk aus Rockern, Tschetschenen und Kleindealern.
Laut Staatsanwaltschaft soll „Albi“ rund eine Million Euro mit Drogen verdient haben. Er gesteht die angeklagten Taten – zu weiteren Geschäften schweigt er. Dafür berichtet ein Drogenfahnder vor Gericht: von Gewalt, Drohungen, Schutzgeld, brutalen Übergriffen und Drogenverstecken in Wohnungen von Bekannten.
Ein Mittäter wurde laut Anklage mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen, weil er Schulden hatte – später durfte er weiter für „Albi“ arbeiten, gegen Bezahlung mit Crystal Meth. Auch andere Dealer wurden bedroht oder mussten „Strafzahlungen“ von bis zu 11.000 Euro leisten.
Laut Polizei soll „Albi“ zunächst Verbindungen zu Rockern gehabt haben – darunter ein bekannter Cottbuser Ex-Boxer. Später übernahmen offenbar Tschetschenen die Drecksarbeit. Gewalt, Kontrolle, Schweigen – so funktionierte das System des mutmaßlichen Drogenbosses mitten in Cottbus.