Brandenburg bekommt einen neuen Innenminister: René Wilke, parteilos und bisher Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), soll die Nachfolge von Katrin Lange antreten. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat ihn gestern in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz als Nachfolger vorgestellt.
Wilke ist aktuell noch designiert, am Donnerstag soll er offiziell vereidigt werden. Danach will er sich zu seinen politischen Schwerpunkten äußern. Erste Worte hat er aber schon gesagt – zurückhaltend, aber deutlich: Er wisse, was auf ihn zukommt, so Wilke.
Ministerpräsident Woidke begründete die Entscheidung mit drei zentralen Punkten:
Wilkes langjährige Erfahrung auf kommunaler Ebene, seine Arbeit als Krisenmanager – etwa beim Hochwasser in Frankfurt (Oder) – und seine Haltung bei der Integration und Migration. In Frankfurt, so Woidke, habe Wilke genau diesen Bereich sehr gut organisiert.
Der Wechsel an der Spitze des Innenministeriums war nötig geworden, nachdem Innenministerin Lange zurückgetreten war. Sie hatte den Verfassungsschutzchef Jörg Müller entlassen – nachdem dieser sie nach eigenen Angaben nicht rechtzeitig über die AfD-Einstufung informiert hatte. Der Schritt hatte landesweit für Kritik gesorgt – auch aus der eigenen Partei.
Mit René Wilke rückt nun ein pragmatischer, kommunaler Macher in die Landespolitik auf. Ob das die nötige Ruhe ins Ministerium bringt – das wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist: Ab Donnerstag wird er die Verantwortung für eines der wichtigsten Ressorts im Land übernehmen.