Stromausfall in Rainitza: Gefahr für Schwarze Elster und Teiche bei Senftenberg und Altdöbern!
Nach einem Unwetterschaden an einer Oberleitung ist die Grubenwasserreinigungsanlage (GWRA) Rainitza in Folge eines Stromausfalls außer Betrieb. Die Folgen sind weitreichend: Die Schwarze Elster im Stadtgebiet von Senftenberg führt kein Wasser mehr, Teiche bei Altdöbern können nicht mehr gestützt werden, und sogar der Großräschener See droht mit eisenhaltigem Wasser belastet zu werden.
Schwarze Elster droht trocken zu fallen
Ein heftiges Gewitter am Abend des 26. Juni 2025 hat zur Unterbrechung der Stromversorgung an der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza geführt – mit dramatischen Folgen für die Wasserwirtschaft in der Lausitz.
Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) kann seitdem kein Wasser mehr aus dem Sedlitzer See in die Schwarze Elster einspeisen. Die Folge: Die Elster führt im Stadtgebiet von Senftenberg aktuell kein Wasser mehr, der Pegel sinkt. Sollte die Versorgung über das Wochenende hinaus ausbleiben, droht das vollständige Trockenfallen des Flusslaufs in Senftenberg.
Teiche und Grundwasserhaltung ebenfalls betroffen
Auch die Teiche bei Altdöbern können durch den Ausfall der Stromversorgung nicht mehr mit Stützungswasser versorgt werden.
Zudem betrifft der Stromausfall die Horizontalfilterbrunnen in Senftenberg, die zur Grundwasserniedrighaltung betrieben werden. Das hier geförderte Wasser wird normalerweise in der GWRA Rainitza gereinigt. Ist dies weiterhin nicht möglich, kann das eisenhaltige Wasser nur noch bis zum 28. Juni zwischengespeichert werden – danach droht ein ungeklärter Abschlag in den Großräschener See.
Maßnahmen und Reaktionen: Notabfischung möglich
Die LMBV arbeitet seit dem Morgen des 27. Juni mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung – eine schnelle Lösung ist jedoch nicht garantiert.
Das Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) hat bereits den Landesanglerverband informiert. Dieser beobachtet die betroffenen Flussabschnitte und kündigte bei Bedarf eine Notabfischung an, um Schäden am Fischbestand zu vermeiden.
Zur Entlastung wurde die Abgabe aus dem Speicher Niemtsch (Senftenberger See) vorsorglich erhöht – von 0,2 auf 0,57 Kubikmeter pro Sekunde. Damit soll zumindest unterhalb von Senftenberg weiterhin Wasser in die Schwarze Elster gelangen.
Sorge um Wasserqualität im Großräschener See
Ein weiteres Problem: Das derzeit nicht behandelbare Wasser aus der Grundwasserniedrighaltung ist eisenhaltig und darf nur begrenzt gespeichert werden. Wird die Anlage nicht rechtzeitig wieder in Betrieb genommen, droht eine Einleitung des ungereinigten Wassers in den Großräschener See – mit möglichen Folgen für die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht.
🟩 Alle Entwicklungen rund um den Unwetterschaden und die Auswirkungen für die Region hört ihr auch bei uns auf Radio Cottbus – oder jederzeit online auf www.radiocottbus.de