Ein Minus von 4,5 Millionen Euro im Ergebnishaushalt bis Ende 2026 – diese Prognose sorgt in Lübben für große Unruhe. Genau deshalb hat Olaf Stöbe, Vorsitzender des Tourismusvereins Lübben und Umgebung e.V., einen offenen Runden Tisch initiiert. Ziel: klare Zahlen, klare Ursachen und ein gemeinsames Verständnis dafür, warum die Stadt finanziell unter Druck steht.
Finanzielle Schieflage in Lübben
Viele Ursachen, kein einzelner Schuldiger… Der Große Sitzungssaal im Rathaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bürger, Gewerbetreibende, Touristiker, Stadtverordnete und Kreistagsabgeordnete kamen zusammen. Moderiert wurde die Runde von Falkner Schwarz. Bürgermeister Jens Richter machte deutlich: Die finanzielle Schieflage in Lübben habe keinen einzelnen Auslöser. Vielmehr sei es eine Kombination aus steigenden Aufwendungen, höherer Kreis Umlage, geringeren Landeszuweisungen und sinkenden Erträgen.
Sparen oder vorläufige Haushaltsführung
Seit August 2024 steht das Thema „finanzielle Schieflage“ ganz oben auf der Agenda der Stadt. Aber auch Sparen! Ziel sei es, den Ergebnishaushalt auszugleichen. Andernfalls drohe eine vorläufige Haushaltsführung. Der Kämmerer habe bereits erste Sperrvermerke ausgesprochen. Klar ist: Der finanzielle Spielraum schrumpft – und Entscheidungen werden unausweichlich.
Tourismus, Kultur und Stadtmarketing Lübben GmbH unter Druck
Besonders emotional wurde die Diskussion rund um die Tourismus, Kultur und Stadtmarketing Lübben GmbH (TKS). Olaf Stöbe warnte eindringlich: Ein Entzug der Mittel würde zwangsläufig zur Insolvenz führen. Die Stadtverordnete Annett Kaiser sprach von einem massiven Imageschaden für Lübben und die gesamte Region. Fragen nach dem Erhalt des Status als staatlich anerkannter Erholungsort, nach Veranstaltungen und nach der Zukunft des TKS-Gebäudes blieben im Raum stehen.
Jens Richter: „Wir werden auf Sicht fahren müssen“
Der Bürgermeister stellte klar, dass das bisherige Konstrukt der TKS so nicht fortgeführt werden könne. Tourismus sei eine freiwillige Aufgabe, für die aktuell schlicht das Geld fehle. Sollte es zur vorläufigen Haushaltsführung kommen, wäre die TKS eine der ersten Leistungen, die gestrichen werden müssten. Eine vollständige Übernahme der Aufgaben durch städtische Mitarbeiter schloss Richter aus. Sein Fazit: „Wir werden auf Sicht fahren müssen.“

























