Musik- und Kunstschulen in Not

Rund 50.000 Kinder und Jugendliche lernen Woche für Woche an Brandenburgs Musik- und Kunstschulen – doch ihre Zukunft steht auf dem Spiel.
Am Mittwoch machten Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte vor dem Landtag in Potsdam auf die prekäre Finanzierungssituation aufmerksam und forderten eine substantielle Erhöhung der Landesmittel.


Landesförderung liegt nur bei 10 Prozent

Ursprünglich war eine Drittelfinanzierung vorgesehen:
Ein Drittel vom Land, ein Drittel von den Kommunen, ein Drittel von den Eltern.
Heute zahlen Kommunen und Eltern gemeinsam fast 90 % der Kosten, das Land übernimmt nur noch 10 %.
Die zuletzt angekündigte Erhöhung um 500.000 Euro ab 2025 gleicht nicht einmal die Inflation aus.


Personalnot und Preissteigerungen verschärfen die Lage

Hinzu kommt:
Das sogenannte Herrenberg-Urteil zwingt viele Schulen zur Umstellung von Honorarkräften auf Festanstellungen – das verursacht zusätzliche Mehrkosten in Millionenhöhe.
Gleichzeitig steigen in vielen Musik- und Kunstschulen die Gebühren für Unterricht – oft zulasten der Familien.


Lehrermangel macht auch vor Kunstschulen nicht halt

Lehrkräfte mit Musik- und Kunsthochschulabschluss arbeiten in beiden Systemen – an allgemeinbildenden und an Musikschulen.
An den Kunstschulen verdienen sie aber bis zu vier Gehaltsklassen weniger.
Die Folge: Viele wandern ab. Die Qualität der außerschulischen Bildung ist akut gefährdet.


Bildung darf kein Luxusgut sein

Musik- und Kunstschulen sind mehr als Freizeitangebote – sie fördern Kreativität, Ausdruck und gesellschaftliche Teilhabe.
Gerade sozial benachteiligte Kinder würden durch weitere Kürzungen abgehängt.
„Bildung darf nicht der Mittelschicht vorbehalten bleiben“, warnt Gerrit Große, Vorsitzende des Verbandes der Musik- und Kunstschulen Brandenburg (VdMK).


Die Forderung: Rückkehr zur fairen Drittelfinanzierung

Was die Musik- und Kunstschulen jetzt brauchen:

  • Verlässliche, faire Finanzierung durch das Land
  • Gleiche Bezahlung für gleichwertige Qualifikationen
  • Sicherung von Standorten und Unterrichtsangeboten

Und auf Radio Cottbus …

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