Brandenburg fällt weitgehend aus der Endlagersuche heraus: Bei der laufenden Suche nach einem Standort für ein deutsches Atommüll-Endlager gelten große Teile des Landes inzwischen als ungeeignet oder nur gering geeignet. Das hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Montag bekannt gegeben. Damit schrumpft die Chance, dass in der Lausitz oder im Norden Brandenburgs ein Endlager entsteht, erheblich.
Nur noch wenige mögliche Standorte in Brandenburg
Laut aktuellem Zwischenbericht bleiben in Brandenburg nur noch kleine Gebiete rund um Jüterbog, Elsterwerda, Oranienburg und einige Regionen im Norden des Landes übrig, die weiter geprüft werden. Alle anderen Flächen – darunter auch Regionen südlich von Cottbus, um Potsdam, Neuruppin oder Wittenberge – wurden als ungeeignet eingestuft.
Auch der Norden der Uckermark ist laut BGE nicht mehr im Rennen. Schon 2020 war der Großteil Brandenburgs als mögliche Endlagerregion ausgeschlossen worden – nun bleiben nur noch letzte Restflächen übrig.
Warum Brandenburg ausscheidet
Die BGE prüft bei der Standortsuche vor allem geologische Stabilität und Sicherheitsaspekte. Entscheidend ist, wie ruhig und „langweilig“ der Untergrund über viele hunderttausend Jahre bleibt. Brandenburg hat in vielen Regionen sandige und wasserführende Böden, die keine ausreichende Barrierewirkung gegen radioaktive Stoffe bieten.
Deshalb gilt: Je bewegungsärmer und dichter der Fels, desto besser. In Brandenburg fehlt diese geologische Voraussetzung vielerorts – damit rückt das Land bei der Endlagersuche klar in den Hintergrund.
Blick auf die nächsten Schritte
Bis 2027 will die Bundesgesellschaft für Endlagerung jene Regionen vorschlagen, die sich für eine oberirdische Erkundung eignen. Danach entscheidet das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) gemeinsam mit dem Bundestag, wo künftig weiter untersucht wird.
Das geplante Endlager für hochradioaktiven Müll soll rund 27.000 Kubikmeter Abfälle aufnehmen und ab etwa 2050 in Betrieb gehen. Ziel ist eine dauerhafte sichere Lagerung für eine Million Jahre.
Aktuelle Übersicht online einsehbar
Wer wissen möchte, ob die eigene Region noch in der Auswahl ist, kann das auf der Website der BGE (bge.de) prüfen. Dort lassen sich über eine Postleitzahlsuche alle aktuell bewerteten Gebiete aufrufen. Die Ergebnisse sollen jährlich aktualisiert werden.
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