Der geplante Schließungsplan von DB Cargo Senftenberg sorgt in der Lausitz für Empörung. Stadt, Landkreis und Politik stellen sich entschieden an die Seite der Beschäftigten und kämpfen gemeinsam für den Erhalt der Werkstatt. Mehr als 60 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel – und mit ihnen ein Stück Industriekompetenz der Region.
Starker Rückhalt für die Belegschaft
Auf dem Gelände der DB Cargo-Werkstatt in Senftenberg setzten Vertreter der Stadt, des Landkreises Oberspreewald-Lausitz und die Betriebsräte ein deutliches Zeichen: Senftenberg steht hinter seinen Bahnwerkern. Bürgermeister Andreas Pfeiffer betonte, dass die Werkstatt mit ihren hochqualifizierten Fachkräften ein wichtiger Bestandteil der regionalen Wirtschaft ist.
„Die geplante Schließung sorgt bei uns für großes Unverständnis. Das Werk ist produktiv, modern und mit einer jungen Belegschaft hervorragend aufgestellt“, so Pfeiffer. „Für Senftenberg ist der Erhalt dieser gut bezahlten Industrie-Arbeitsplätze essenziell – wir sitzen hier sprichwörtlich alle in einem Zug.“
Ein Standort mit Zukunft
Die DB Cargo-Werkstatt in Senftenberg zählt zu den modernsten ihrer Art in Deutschland. Die Beschäftigten sind spezialisiert auf komplexe Reparaturen und Umbauten von Lokomotiven und Güterwaggons, die anderswo kaum möglich sind.
Das Werk verfügt über 19 Arbeitsgleise und mehr als 1.000 Meter Gleisnetz – ein klares Zeichen für die hohe technische Leistungsfähigkeit des Standorts. Dennoch plant die Bahn, den Betrieb zu schließen. In der Region stößt das auf völliges Unverständnis.
Unterstützung aus der Politik
Auch auf Bundesebene wächst der Druck. Michael Kellner, Bundestagsabgeordneter der Grünen, besuchte die Werkstatt und sicherte den Beschäftigten seine Unterstützung zu. Er kündigte an, den Fall in den Bundesausschuss für Wirtschaft und Energie einzubringen und die Industrie- und Handelskammern Ostdeutschlands einzubinden, um die Schließung zu verhindern.
„Die Bahn ist ein Bundesunternehmen – deshalb gehört dieses Thema in den Bundestag“, erklärte Betriebsratschef Thorsten Reichelt. „Wir erwarten, dass die Politik jetzt handelt und Verantwortung übernimmt.“
Ein Signal für die ganze Lausitz
Die Stadt Senftenberg, der Landkreis OSL und viele Unterstützer aus der Region machen deutlich: Der Standort DB Cargo Senftenberg ist weit mehr als ein Arbeitsplatz. Er steht für Fachkompetenz, Stabilität und Perspektive in einer Region, die mitten im Strukturwandel steht.
Bürgermeister Pfeiffer fasst zusammen: „Ein starker Cargo-Standort ist unverzichtbar – für Senftenberg, für Ostdeutschland und für die Zukunft der Lausitz.“
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