Akten in einem Archiv in Finterwalde

Finsterwalde holt Geschichte zurück – Archivgut nach 60 Jahren wieder am Entstehungsort

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Donnerstag, 28. August 2025“.Liveblog ansehen

Ein besonderer Tag für die Stadt Finsterwalde: Am 18. August 2025 kehrten nach mehr als 60 Jahren umfangreiche Archivbestände an ihren ursprünglichen Entstehungsort zurück. Insgesamt wurden 178 Archivboxen mit 1184 Akteneinheiten, die bislang im Kreisarchiv Elbe-Elster in Herzberg lagerten, ins moderne Stadtarchiv Finsterwalde überführt.


Ein Schatz für die Stadtgeschichte

Die Dokumente reichen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert und spiegeln zentrale Entwicklungen der städtischen Verwaltungsgeschichte wider. Viele Unterlagen sind handgeschrieben und geben wertvolle Einblicke in die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Sängerstadt.

Bürgermeister Jörg Gampe und Archivarin Daniela Reichardt bezeichneten die Rückkehr als „historischen Tag“: „Diese Dokumente sind ein Schatz für unsere Erinnerungskultur und stärken die Identität der Stadt.“


Warum die Akten ausgelagert wurden

In den 1960er-Jahren fehlten Finsterwalde die Kapazitäten für eine sachgerechte Lagerung. Daher wurden die Unterlagen 1964/65 an das damalige Kreisarchiv übergeben. Erst mit dem seit 2015 bestehenden Stadtarchiv in der Stadtvilla gibt es nun optimale Bedingungen für eine fachgerechte Aufbewahrung.

Archivarin Kerstin Großpietsch, die seit 1991 im Kreisarchiv tätig ist, hatte sich die Rückkehr der Akten stets gewünscht. Kurz vor ihrem Ruhestand wurde dieser Herzenswunsch nun erfüllt.


Nutzung ab sofort möglich

Die Archivalien wurden in spezielle Archivboxen zur Langzeitarchivierung verpackt und können ab sofort im Stadtarchiv Finsterwalde genutzt werden. Öffnungszeiten sind dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie 13 bis 17 Uhr in der Geschwister-Scholl-Straße 2. Interessierte müssen dafür ein berechtigtes Interesse nachweisen.


Bedeutung für Forschung und Bürger

Mit der Rückführung der Bestände öffnet sich ein neuer Zugang zur Geschichte der Stadt – sowohl für Bürgerinnen und Bürger, die amtliche Nachweise benötigen, als auch für Wissenschaftler und Historiker. Damit wird Finsterwalde nicht nur zum Ort gelebter Erinnerung, sondern auch zu einer wichtigen Anlaufstelle für regionale Forschung.

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