Neue Bühne Senftenberg: Intendant Ris äußert sich zur Nichtverlängerung

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Die Diskussion um die Zukunft der Neuen Bühne Senftenberg geht weiter. Nachdem Landkreis Oberspreewald-Lausitz und Stadt Senftenberg Anfang August erklärt hatten, den Vertrag von Intendant Daniel Ris nicht über 2027 hinaus zu verlängern, meldet sich Ris nun selbst zu Wort – mit deutlicher Kritik.


Ris: Gründe erst Monate später erfahren

In seinem Statement wirft Ris den Trägern vor, die Entscheidung nicht offen kommuniziert zu haben. Schon am 7. März habe er die schriftliche Mitteilung zur Nichtverlängerung erhalten – konkrete Gründe habe er jedoch erst knapp fünf Monate später über die Pressemitteilung erfahren. Mehrere Gesprächsangebote seinerseits seien unbeantwortet geblieben.


Streitpunkt Zusammenarbeit und Organisation

Die Träger hatten Ris vor allem mangelnde organisatorische und administrative Kompetenzen vorgeworfen. Er weist diese Kritik zurück und erinnert an große Herausforderungen während seiner Amtszeit: den Neubau der Werkstätten, die Sanierung des Hauses und die Rückkehr des Publikums nach der Corona-Pandemie. Dass dabei Stadt und Landkreis unterstützen mussten, sei zwar korrekt, jedoch sei diese Doppelbelastung ohne zusätzliches Personal kaum zu bewältigen gewesen.

Auch die Vorwürfe zu Personalkosten und Strukturen sieht Ris differenziert: Überstunden und Urlaubsrückstellungen beträfen nur wenige Abteilungen, Lohnerhöhungen seien auf Tarifabschlüsse zurückzuführen, nicht auf eigene Entscheidungen.


Deutlicher Hinweis auf Erfolge

Besonders widerspricht Ris der Darstellung, die gestiegenen Zuschauerzahlen seien unabhängig von seiner Intendanz zu sehen. Er verweist auf konkrete Zahlen: Während 2018/19 nur rund 4.600 Tickets für Eigenproduktionen verkauft wurden, seien es 2023/24 bereits über 12.000 gewesen. Auch das Amphitheater habe dank neuer Stücke Rekorde gebrochen.


Unterstützung aus dem Ensemble

Laut Ris habe ein Großteil der Mitarbeitenden in einem Brief an die Träger ausdrücklich eine Fortsetzung der Zusammenarbeit gefordert. Sie lobten eine moderne Arbeitskultur und nachhaltige Verbesserungen.


Blick nach vorn

Trotz der Kritik will Ris seine verbleibende Amtszeit nutzen: „Natürlich werde ich mit meinem Team aber weiterhin mit aller Kraft für das Senftenberger Theater arbeiten.“

Am 26. September startet die neue Spielzeit mit der Premiere „FestSpiel AKTIVIST“ in der Niederlausitzhalle.

Und auf Radio Cottbus …

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