Entlastung für Brandenburgs Landwirtschaft: Die Bundesregierung will die umstrittene Stoffstrombilanz abschaffen – und die Brandenburger Landesregierung reagiert erleichtert. Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt sprechen von einem wichtigen Schritt für weniger Bürokratie und mehr Vertrauen.
Was ist die Stoffstrombilanz?
Seit 2018 mussten landwirtschaftliche Betriebe aufwendig erfassen, welche Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff in den Betrieb hinein- und hinausfließen – ein bürokratisches Mammutprojekt mit wenig Mehrwert, so die Kritik aus der Praxis. Mit dem geplanten Wegfall dieser Pflicht sollen Landwirte mehr Zeit für die Arbeit auf dem Feld und im Stall gewinnen.
Ministerpräsident Dietmar Woidke bringt es auf den Punkt:
„Die Stoffstrombilanz ist ein Bürokratiemonster. Die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte gehört aufs Feld – nicht in Excel-Tabellen. Ihre Abschaffung ist ein längst überfälliges Signal.“
Mittelstädt: Mehr Praxis, weniger Papier
Auch Ministerin Hanka Mittelstädt begrüßt die Entscheidung:
„Die Abschaffung ist ein gutes Signal für unsere Betriebe. Brandenburg hat sich seit Langem dafür stark gemacht.“
Gleichzeitig fordert sie, dass neue Regelungen nach dem Verursacherprinzip gestaltet werden – mit weniger Bürokratie, aber gleichbleibenden Umwelt- und Naturschutzstandards.
Monitoring statt Bürokratie
Statt der Stoffstrombilanz soll künftig ein Wirkungsmonitoring die Auswirkungen der Düngung auf das Grundwasser messen – und das flächenbezogen und präziser. So könnten belastete Flächen gezielter erkannt und Umweltziele effektiver erreicht werden. Auch im eigenen Zuständigkeitsbereich arbeitet das Land weiter am Bürokratieabbau. Laut Mittelstädt prüft Brandenburg aktuell, welche weiteren Hürden für Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft beseitigt werden können.