Rückblick auf eine außergewöhnliche Saison
Energie Cottbus beendet die Saison 2024/25 auf dem vierten Tabellenplatz der 3. Liga. Damit sichert sich der Verein nicht nur einen Platz im DFB-Pokal, sondern übertrifft auch die Erwartungen vieler Experten. Präsident Sebastian Lemke blickt mit Stolz, aber auch realistischer Einschätzung auf das Erreichte zurück.
„Wir haben mehr erreicht, als uns alle Fachleute im Sommer zugetraut haben. Das bleibt stehen und sollte als positiver Aspekt betrachtet werden“, so Lemke.
Insbesondere die Hinrunde sei bemerkenswert gewesen. Energie Cottbus habe attraktiven und erfolgreichen Fußball gezeigt, trotz eines vergleichsweise niedrigen Lizenzspieleretats.
„Finanziell bewegten wir uns auf einem Abstiegsplatz, was das Ganze noch unglaublicher macht“, erklärt der Präsident. „Was wir in dieser Saison abgeliefert haben, gleicht einer Sensation.“
Wirtschaftliche Vernunft statt riskanter Entscheidungen
Trotz sportlichem Erfolg bleibt der Verein seiner Linie treu: Ausgaben nur im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Die Entscheidung, Vertragsgespräche mit Spielern im Winter zunächst zu pausieren, sorgte vereinzelt für Kritik. Lemke verteidigt den eingeschlagenen Kurs:
„Wir bestellen nur das, was wir auch bezahlen können. Wenn man dann nicht zusammenkommt, gehört das zu diesem Geschäft dazu.“
Hohe Gehaltsforderungen seien im aktuellen Markt zwar legitim, jedoch nicht mit den finanziellen Möglichkeiten des FC Energie vereinbar.
„Der Markt in dieser Liga ist extrem preisgetrieben. Da können und werden wir nicht mithalten.“
Planung für die Saison 2025/26
Die sportliche Leitung rund um Kaderplaner Maniyel Nergiz und Trainer Claus-Dieter Wollitz arbeitet intensiv an der Zusammenstellung des neuen Teams. Erste Entscheidungen könnten zeitnah folgen. Das Saisonziel für 2025/26 bleibt klar definiert: der Klassenerhalt. Der Verein möchte sich langfristig im Profifußball etablieren, ohne dabei unrealistische Erwartungen zu schüren.
„Ich warne inständig davor, zu glauben, dass nach einem vierten Platz jetzt automatisch mehr kommen muss. Das wäre fernab jeglicher Realität.“
Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung
Parallel zur Kaderplanung bereitet der Verein infrastrukturelle Modernisierungen vor. Dazu zählen unter anderem die Erneuerung des Mediencenters sowie bauliche Maßnahmen am Stadion. Ein zentrales Projekt ist der Umstieg auf ein neues digitales Ticketsystem in Zusammenarbeit mit egocentric Systems.
„Ziel ist, künftig so viel wie möglich online abzuwickeln. Das spart Ressourcen und reduziert Kosten.“
Anpassung der Ticketpreise für die neue Saison
Aufgrund steigender Betriebskosten sieht sich der Verein gezwungen, die Ticketpreise moderat zu erhöhen. Sitzplätze werden um drei Euro, Stehplätze um zwei Euro angehoben. Gleichzeitig entfällt die bisherige Online-Dienstleistergebühr von bis zu zehn Prozent.
„Diese Gebühr ist künftig bereits im Preis enthalten. Das macht den Kauf transparenter und einfacher“, erläutert Lemke.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Attraktivität der Dauerkarte: Künftig enthält sie vier Bonusspiele, statt bisher drei. Kindertickets bleiben größtenteils preislich unangetastet, um Familien zu entlasten.
Mitgliederwachstum und Dauerkarten als Säulen der Planung
Mit über 4.300 verkauften Dauerkarten in der vergangenen Saison setzt der Verein auf eine Steigerung dieser Zahl. Zielmarke sind über 5.000. Auch bei den Vereinsmitgliedschaften verfolgt man ambitionierte Ziele.
„Ich habe den Wunsch geäußert, dass wir zum 31. Januar 2026 die Marke von 6.000 Mitgliedern erreichen. Das wäre ein starkes Zeichen.“
Eine mögliche Einführung von Ratenzahlung für Dauerkarten wird aktuell geprüft.