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Warnstreik an der Medizinischen Universität Lausitz

Am Mittwochmorgen sind große Teile der Belegschaft an der Medizinischen Universität Lausitz Carl Thiem in den Warnstreik getreten. Die Gewerkschaft ver.di und das Bündnis für Gute Daseinsfürsorge rufen zu einem ganztägigen Arbeitskampf auf. Ihre zentrale Forderung: eine tarifliche Bezahlung für nicht-ärztliche Beschäftigte sowie faire Bedingungen für Auszubildende. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden unterstützen die Aktion.


Zwischenruf aus der Belegschaft: „Es geht um Respekt und Anerkennung“

Kristin Lehmann, Sozialarbeiterin an der Klinik und Mitglied im Bündnis für Gute Daseinsfürsorge, betont im Gespräch mit Radio Cottbus, dass es beim Streik nicht allein ums Geld sondern auch um die Arbeitsbedingungen. Die Probleme im Gesundheitswesen sind bekannt.


Ver.di rechnet mit hoher Beteiligung – Versorgung bleibt gesichert

ver.di geht von einem deutlichen Zeichen aus: Rund 2.500 nicht-ärztliche Mitarbeitende und Auszubildende sind zum Streik aufgerufen. Das Uniklinikum betont auf Anfrage von Radio Cottbus, dass eine Notversorgung sichergestellt sei. Geplante Termine wurden frühzeitig verschoben, alle Notfälle werden weiterhin behandelt.


Klinik-Vorstand zeigt sich gesprächsbereit

In einer schriftlichen Stellungnahme erklärt die Klinikleitung, man habe bereits Mitte Juni ein Angebot vorgelegt, das sowohl die wirtschaftliche Lage der Klinik als auch die Leistung der Mitarbeitenden berücksichtige. Man sei „weiterhin an einer fairen und tragfähigen Lösung interessiert.“


Hintergrund: Dauerhafte Überlastung und fehlende Tarifbindung

Der Streik ist Teil einer bundesweiten Bewegung für bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Besonders in Brandenburg machen viele Häuser durch fehlende Tarifbindung von sich reden – mit Folgen für Personalbindung, Arbeitszufriedenheit und die Versorgungssicherheit. Das Bündnis für Gute Daseinsfürsorge will mit der Aktion politischen Druck aufbauen – auch auf die Landesregierung.


Was heute noch wichtig wird

Die Streikenden treffen sich zu mehreren Aktionen auf dem Klinikgelände und vor dem Haupteingang. Auch Redebeiträge und Kundgebungen sind geplant. Radio Cottbus begleitet den Tag mit aktuellen Einschätzungen.

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