Stadt Finsterwalde/Paula Hromada: Grundschule Nehesdorf

Fünf Jahre Strukturstärkungsgesetz: Finsterwalde zieht Bilanz

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Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Strukturstärkungsgesetzes für die Kohleregionen zieht die Stadt Finsterwalde eine Zwischenbilanz. Seit dem Start am 8. August 2020 fließen Milliarden in die Lausitz, um den Wandel nach dem Kohleausstieg aktiv zu gestalten. Für Brandenburg stehen dabei rund 3,6 Milliarden Euro bereit, weitere 6,7 Milliarden Euro werden in Bundesprojekte wie Infrastruktur, Wissenschaft und Wirtschaft investiert.


Neue Projekte und Fortschritte in der Sängerstadt

In Finsterwalde zeigen sich die Auswirkungen der Strukturförderung deutlich: Mehrere Projekte wurden erfolgreich angestoßen oder befinden sich bereits in der Umsetzung. Zu den größten zählen:

  • Neubau des Horts an der Grundschule Nehesdorf, für den eine Förderung von 90 Prozent (rund 4,5 Mio. €) bestätigt wurde,
  • das Fahrradparkhaus am Bahnhof, das die nachhaltige Mobilität in der Stadt stärken soll,
  • sowie der Kreativcampus an der Kulturweberei, der durch das Programm Zukunftsstadt Finsterwalde 2030 in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern entstand und derzeit in der Genehmigungsplanung ist.

Zusammen umfassen die drei Projekte ein Investitionsvolumen von rund 17 Millionen Euro, wovon knapp 15 Millionen Euro durch Fördermittel abgedeckt werden.


Bildung, Kultur und Nachhaltigkeit im Fokus

Neben den geförderten Großprojekten treibt die Stadt auch eigene Maßnahmen in Eigenleistung voran. So wurden im Tierpark Finsterwalde eine neue Pavian- und Känguruanlage, moderne Besuchertoiletten und derzeit eine Binturonanlage realisiert. Diese Projekte zeigen, dass die Stadt trotz begrenzter Fördermöglichkeiten in lokale Freizeit- und Bildungsangebote investiert.

Auch am Wirtschaftshof ist ein neues Sozialgebäude in Planung, das energieeffizient und modern gestaltet wird.


Herausforderungen bei der Förderung

Nicht alle geplanten Vorhaben konnten bisher umgesetzt werden. Projekte wie eine BMX-Pumptrack-Anlage, die Erweiterung des Sportparks Finsterwalde oder die Sanierung der Schulsporthalle Nord wurden von der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) als nicht förderfähig eingestuft.

Für das Freibad Finsterwalde, das sowohl für Schul- und Vereinssport als auch für den Freizeitsport eine zentrale Rolle spielt, prüft die Stadt derzeit alternative Förderprogramme, etwa im Rahmen der nachhaltigen Stadtsanierung.


Stadt nutzt Strukturwandel als Chance

Die Bilanz zeigt: Finsterwalde hat in den vergangenen fünf Jahren entscheidende Schritte in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung unternommen. Besonders Bildung, Kultur und Lebensqualität profitieren von den Fördermitteln des Strukturstärkungsgesetzes.

Gleichzeitig wird deutlich, dass soziale und kleinere Projekte weiterhin schwer Zugang zu den Programmen finden. Die Stadt will deshalb bis zum Ende der ersten Förderphase im Jahr 2026 alle Chancen nutzen, um weitere Vorhaben in den Prozess einzubringen.

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Foto: Stadt Finsterwalde/Paula Hromada

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