Die Zahl der Dorfgaststätten in Brandenburg ist in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. 2023 zählte das Land nur noch 295 Schankwirtschaften – das sind 142 weniger als noch 2010, wie das Wirtschaftsministerium jetzt mitteilte.
Besonders betroffen: Ostprignitz-Ruppin
Im Kreis Ostprignitz-Ruppin ist der Rückgang besonders heftig: Dort schrumpfte die Zahl der Dorfgaststätten von einst 30 auf nur noch 9 – ein Verlust von 70 Prozent.
Landesweit schlossen zwischen 2010 und 2023 rund 400 Gastronomiebetriebe, darunter viele traditionelle Wirtshäuser in kleineren Orten.
Gründe: Pandemie, Kostenexplosion und Umsatzrückgang
Laut Ministerium haben gleich mehrere Faktoren zur Schließungswelle beigetragen:
- Corona-Folgen mit monatelangen Schließungen
- Steigende Preise für Energie und Lebensmittel
- Weniger Gäste, weniger Umsatz
Der Branchenverband Dehoga warnt: Die Lage bleibt angespannt. Im Mai 2025 sei der Umsatz in Brandenburgs Gastgewerbe um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen – inflationsbereinigt.
Hoffnung durch neue Konzepte?
Während klassische Dorfgaststätten schließen, gibt es im Bereich Selbstbedienungsrestaurants ein leichtes Wachstum. Von 2010 bis 2023 stieg die Zahl dieser Betriebe in Brandenburg von 86 auf 131.
Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich neue Gastronomiekonzepte auch auf dem Land durchsetzen – doch der Verlust an gelebter Dorfkultur bleibt spürbar.
























