Die LAUSITZRUNDE stellt sich geschlossen hinter Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier. Nach ihrem öffentlichen Appell gegen das Schweigen zu rechtsextremen Vorfällen in ihrer Stadt, erhält sie nun deutliche Rückendeckung von Kolleginnen und Kollegen aus ganz Ostdeutschland. Der Zusammenschluss kommunaler Spitzen ruft zur Verteidigung demokratischer Werte auf – und warnt eindringlich vor gesellschaftlicher Spaltung durch Extremismus.
„Nicht das Sprechen schadet der Region – sondern das Wegsehen“
In einer gemeinsamen Erklärung betont die LAUSITZRUNDE, dass es nicht jene seien, die Missstände öffentlich machen, die dem Ansehen der Region schaden. Vielmehr seien es die Täter selbst – und jene, die ihre Taten verharmlosen oder ignorieren. Herntiers Entscheidung, sich zu Wort zu melden, wird als Mut zur Verantwortung gewürdigt.
„Wir beobachten mit Sorge, wie sich rechtsextreme Ideologie wieder zunehmend ausbreitet und unsere Gesellschaft spaltet“, heißt es in dem Schreiben. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister betonen dabei, dass auch religiöser oder linker Extremismus unsere freiheitliche Grundordnung gefährde.
Der Kampf um die Köpfe der Jugend
Besonders betont wird die Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen. Die Lausitzrunde warnt: Wer nicht frühzeitig gegensteuere, riskiere, dass sich Vorurteile, Intoleranz und Hass festsetzen. Schulen, Elternhäuser, Vereine und die ganze Gesellschaft seien gefragt, um Demokratie, Respekt und Vielfalt zu vermitteln.
„Aufklärung und Bildung sind der Schlüssel gegen Extremismus – aber sie dürfen nicht nur Aufgabe von Verwaltungen sein.“
Klare Kante statt Wegsehen
Die Erklärung richtet sich auch gegen politische Strömungen, die demokratische Prinzipien infrage stellen oder antidemokratische Tendenzen verharmlosen. Diese würden nicht nur die Gesellschaft gefährden, sondern auch wirtschaftlichen Schaden für die ganze Region verursachen – gerade im Kontext des strukturellen Wandels in der Lausitz.
Die LAUSITZRUNDE ruft zur Solidarität auf: Mit jeder offenen Diskussion, jeder klaren Haltung und jedem Widerspruch gegen Hetze könne ein Beitrag zur offenen Gesellschaft der Zukunft geleistet werden.
Foto: Andreas Franke