Am 21. Mai 2025 beginnen in Cottbus die Tarifverhandlungen für rund 2.350 nichtärztliche Beschäftigte und 570 Auszubildende der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT).
Die Gewerkschaft ver.di stellt dabei umfangreiche Forderungen: Mehr Geld, bessere Arbeitszeiten und mehr Sicherheit für Azubis.
Das fordert ver.di im Detail
Die wichtigsten Punkte der ver.di-Forderung:
- 12 % mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich
- Arbeitszeitverkürzung: von aktuell 39 auf zunächst 38,5 Stunden und ab 2026 auf 38 Stunden – bei vollem Lohnausgleich
- Bessere Schichtzulagen und höhere Zuschläge für Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste
- Ein zusätzlicher Urlaubstag, bei Wechselschicht sogar zwei
- 200 Euro Zulage, wenn Beschäftigte kurzfristig an freien Tagen einspringen
Auch Azubis sollen profitieren
Für die rund 570 Auszubildenden fordert ver.di:
- 300 Euro mehr Ausbildungsvergütung
- Gleiche Urlaubs- und Arbeitszeitregelungen wie regulär Beschäftigte
- Finanzierung des Azubi-Tickets (VBB oder Deutschlandticket)
- Übernahmegarantie nach bestandener Abschlussprüfung mit der Note „befriedigend“ oder besser – wenn ein geeigneter Arbeitsplatz frei ist
Verhandlungsbasis: 500 Interviews mit Beschäftigten
Die Forderungen wurden laut ver.di auf Grundlage von über 500 Interviews mit Beschäftigten und Auszubildenden erarbeitet.
„Wir wollen Spitzenarbeitsbedingungen für Spitzenmedizin in der Lausitz“, so ver.di-Verhandlungsführer Ralf Franke.
Universitätsmedizin im Aufbau – Alttarif gilt nur noch übergangsweise
Hintergrund: Zum 1. Juli 2024 wurde das bisherige Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) offiziell in die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem überführt.
Die bestehenden Tarifverträge gelten seitdem nur noch übergangsweise – bis neue Vereinbarungen getroffen werden.
Die MUL-CT befindet sich im Aufbau. Ab dem Wintersemester 2026/27 sollen in Cottbus die ersten Studierenden Medizin studieren.
3,7 Milliarden Euro investiert das Land gemeinsam mit dem Bund bis 2038 in den Aufbau der Universitätsmedizin.