Drei große Symbole der Lausitzer Industriekultur stehen jetzt unter Denkmalschutz: das Kraftwerk Jänschwalde, die Brikettfabrik Mitte in Schwarze Pumpe und ein Eimerkettenbagger im Tagebau Welzow-Süd. In Potsdam wurde dafür ein Vertrag zwischen dem Land Brandenburg, der LEAG und dem Landkreis Spree-Neiße unterzeichnet. Das Besondere: Der Schutz soll nicht bremsen, sondern Entwicklung ermöglichen.
Vertrag sichert Nutzung und Wandel
Mit dem neuen Vertrag werden die Anlagen nicht nur geschützt, sondern gleichzeitig für zukünftige Nutzung, Umbauten und Instandhaltungen freigegeben. Das gilt auf unbestimmte Zeit. Ziel ist, Denkmalschutz und Strukturwandel in der Lausitz zusammenzubringen – also das industrielle Erbe zu bewahren und zugleich Raum für Neues zu schaffen.
Lausitz bleibt im Wandel – kein Freilichtmuseum
„Der Kohleausstieg darf die Lausitz nicht in ein Freilichtmuseum verwandeln“, sagt LEAG-Vorstandschef Adi Roesch. Die Standorte sollen auch nach dem Ende der Kohleverstromung wirtschaftlich genutzt werden können. Kulturministerin Manja Schüle sieht darin ein Signal der Wertschätzung: „Wir zeigen, dass Denkmalschutz keine Bremse ist, sondern Zukunft eröffnen kann.“
Auch Landrat Harald Altekrüger betont die Bedeutung für die Region: Der Erhalt der Industriebauten stärke die Identität der Lausitz – als sichtbare Erinnerung an Leistung, Arbeit und Wandel.
Diese drei Orte stehen jetzt unter Schutz
- Kraftwerk Jänschwalde – erbaut zwischen 1976 und 1989. Geschützt sind u.a. die sechs Kraftwerksblöcke, Kühltürme, Maschinenhäuser und die alte Feuerwache.
- Brikettfabrik Mitte, Schwarze Pumpe – gebaut von 1956 bis 1964, ein Paradebeispiel der Industriearchitektur der 50er und 60er Jahre mit markanten Glas- und Ziegelfassaden.
- Eimerkettenbagger Es 3750, Welzow-Süd – der letzte seiner Art, gebaut 1990, Symbol für den technischen Fortschritt der Lausitzer Bergbauära.
Zukunft braucht Herkunft
Landeskonservator Thomas Drachenberg bringt es auf den Punkt: „Zukunft braucht Herkunft.“ Der Vertrag schafft Investitionssicherheit, Rechtssicherheit und klare Regeln für alle Partner. Damit wird die Lausitz zu einem Beispiel dafür, wie Denkmalschutz und Transformation gemeinsam funktionieren können.
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