Die wirtschaftliche Lage in der Lausitz hat sich im Herbst spürbar eingetrübt. Der neue Konjunkturreport Lausitz 2025 zeigt deutlich: Eine echte Trendwende ist weiterhin nicht in Sicht. Mehr als 600 Unternehmen aus Brandenburg und Sachsen haben an der aktuellen Befragung teilgenommen – und ihre Einschätzungen zeichnen ein klar pessimistisches Bild.
Konjunkturreport Lausitz 2025 zeigt deutliche Eintrübung
Nach einer leichten Erholung im Frühjahr fällt die Stimmung nun wieder zurück. 27 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Lage als gut, während 22 Prozent von einer schlechten Situation sprechen. Besonders betroffen sind Industrie, Handel und Dienstleistungssektor. Sie berichten von einer schwachen Inlandsnachfrage, schwierigen Exportbedingungen und zusätzlichen Belastungen durch umfangreiche Bürokratie. Etwas stabilisierend wirken lediglich Bauwirtschaft und Gastgewerbe, die nach einer starken Saison bessere Bewertungen abgeben.
Erwartungen bleiben pessimistisch
Auch der Blick nach vorn gibt wenig Anlass zur Hoffnung. Nur zehn Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung ihrer Lage, während 34 Prozent weitere Rückgänge erwarten. Zwar ist das leicht besser als im Frühjahr, aber weiterhin weit von einer Aufbruchsstimmung entfernt. Viele Unternehmen stellen sich auf rückläufige Umsätze ein, und selbst die Bereiche, die bislang noch stabil geblieben sind, rechnen wieder mit Gegenwind.
Bei den Investitionsplanungen zeigt sich die Verunsicherung besonders deutlich. Fast die Hälfte der Unternehmen verzichtet derzeit vollständig auf neue Investitionen. Planungssicherheit fehlt, und wirtschaftspolitische Impulse bleiben aus Sicht vieler Betriebe aus. Zwar halten sich steigende und sinkende Investitionsabsichten in etwa die Waage, doch insgesamt bleibt das Investitionsniveau niedrig und die Zurückhaltung groß.
Risiken belasten Wirtschaft und Strukturwandel
Der Konjunkturreport Lausitz 2025 zeigt auch, welche Belastungen die Unternehmen am stärksten wahrnehmen. Besonders deutlich genannt werden steigende Energie- und Rohstoffpreise, hohe Arbeitskosten und wirtschaftspolitische Unsicherheiten. Auch der Fachkräftemangel wirkt nach, wenn auch etwas weniger stark als in den Vorjahren. Die schwache Nachfrage im Inland setzt vielen Unternehmen zusätzlich zu und verschärft den Druck auf Umsätze und Beschäftigung.
Arbeitsmarkt unter Druck – aber Fachkräfte bleiben knapp
Die schwierige Konjunktur wirkt sich inzwischen ebenso auf den Arbeitsmarkt aus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen meldet aktuell keinen zusätzlichen Personalbedarf, deutlich mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig bleiben viele Stellen weiterhin unbesetzt. 36 Prozent der Unternehmen berichten, dass sie seit Längerem vergeblich nach Personal suchen. Der Fachkräftemangel bleibt also bestehen, auch wenn er nicht mehr ganz so dramatisch eingeschätzt wird wie noch 2023.
Mindestlohn und Kostensteigerungen wirken nach
Ein großer Teil der Unternehmen rechnet mit steigenden Belastungen durch höhere Lohnkosten. 31 Prozent sind direkt von der Mindestlohnerhöhung betroffen. Viele Betriebe müssen zusätzlich weitere Lohngruppen anpassen, um interne Abstände zu wahren. Das treibt die Kosten weiter nach oben. Rund zwei Drittel der Unternehmen geht deshalb davon aus, dass die Belastung der Belegschaft zunimmt. Ebenso viele planen, Preissteigerungen an ihre Kundinnen und Kunden weiterzugeben. Die Kostenspirale dürfte sich damit weiter drehen.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Lausitzer Wirtschaft und zu regionalen Wirtschaftsprojekten könnt Ihr bei Radio Cottbus hören und auf radiocottbus.de nachlesen.

























