Südbrandenburger Wirtschaft hat sich spürbar verschlechtert

Südbrandenburger Wirtschaft im Abschwung – IHK Cottbus meldet deutlichen Einbruch der Konjunktur

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Die Wirtschaft in Südbrandenburg steht unter Druck: Laut der Konjunkturumfrage Herbst 2025 der IHK Cottbus blickt jedes dritte Unternehmen pessimistisch in die Zukunft. Der Lagesaldo – also der Unterschied zwischen positiven und negativen Einschätzungen – ist von 23 auf nur noch 7 Prozentpunkte gesunken. Besonders Handel, Industrie und Dienstleistungsbranche sind betroffen, während Bau- und Gastgewerbe leichte Hoffnungsschimmer zeigen.


IHK Cottbus: Stimmung in der Südbrandenburger Wirtschaft kippt

Die Herbst-Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK) zeigt eine deutlich eingetrübte Wirtschaftsstimmung. Rund 20 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage als schlecht.
IHK-Hauptgeschäftsführer André Fritsche warnt:

„Am angespanntesten ist die Lage im Handel und im Dienstleistungsgewerbe. Eine politische Entlastung ist bisher kaum spürbar. Hohe Kosten, Nachfragerückgänge und Unsicherheit bremsen die Wirtschaft in Südbrandenburg.“

Jedes dritte Unternehmen rechne mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäfte – das ist der niedrigste Wert seit Jahren.


Geschäftsaussichten: Baugewerbe stabil – Handel unter Druck

Einen Lichtblick gibt es im Baugewerbe: Dank steigender Auftragseingänge im Wohnungsbau sind die Erwartungen dort verhalten positiv.
Anders im Einzel- und Großhandel: Viele Unternehmen leiden unter sinkender Kaufkraft und einer zunehmenden Konsumzurückhaltung.

Auch die Industrie blickt skeptisch nach vorn. Fehlende wirtschaftspolitische Impulse, steigende Energiepreise und unsichere Märkte führen zu einer gedämpften Investitionsbereitschaft.
Im Dienstleistungssektor hofft man auf eine Stabilisierung, während im Gastgewerbe vor allem Beherbergungsbetriebe etwas optimistischer bleiben als Restaurants.


Hauptrisiken: Politik, Arbeitskosten und Energiepreise

Laut IHK Cottbus sehen die befragten Unternehmen in Südbrandenburg die größten Risiken in:

  • wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (67 %)
  • steigenden Arbeitskosten (65 %)
  • Energie- und Rohstoffpreisen (58 %)
  • Fachkräftemangel (54 %)

Diese Kombination aus Kostensteigerungen und Unsicherheit hemmt die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe in der Lausitz.


Investitionen und Beschäftigung: Zurückhaltung in allen Branchen

Die Investitionsbereitschaft bleibt branchenübergreifend niedrig – vor allem im Dienstleistungsgewerbe.
Lediglich Industriebetriebe mit über 50 Beschäftigten planen, 2026 etwas mehr zu investieren. Kleinere Unternehmen zeigen sich dagegen vorsichtiger, auch bei Neueinstellungen.


Rund 2.000 Unternehmen befragt

Für die IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2025 wurden rund 2.000 Unternehmen aller Branchen im Kammerbezirk Cottbus befragt – vom Handwerk über die Industrie bis zum Handel.
Das Ergebnis: Die Südbrandenburger Wirtschaft steckt in einer Phase der Unsicherheit und Stagnation, aus der sie nur durch verlässliche politische Entscheidungen und Kostenerleichterungen herausfinden kann.

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