Güterwagen auf der Schiene in rot und grün

DB Cargo will Werkstatt in Senftenberg schließen

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Mittwoch, 27. August 2025“.Liveblog ansehen

Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn, DB Cargo, will deutschlandweit Werkstätten schließen – darunter auch den einzigen Standort in Brandenburg: Senftenberg. Rund 50 Beschäftigte sind betroffen. Gewerkschaften sprechen von einem Skandal und kündigen massiven Widerstand an.

Werkstatt in Senftenberg vor dem Aus

Gegenüber dem rbb24 meint die Bahn. dass die Instandhaltungsgebäude in Senftenberg aufgegeben werden sollen. Stattdessen sollen künftig mobile Instandhaltungs-Teams vor Ort bleiben. Die eigentliche Arbeit wird jedoch in größere Hauptstandorte verlagert. DB Cargo betreibt aktuell elf Instandhaltungswerke und 15 Außenstellen, acht davon – darunter auch Senftenberg – stehen nun auf der Streichliste.

Bundesweiter Stellenabbau bei DB CARGO

Nach Unternehmensangaben sollen rund 170 Arbeitsplätze bundesweit wegfallen. In Senftenberg arbeiten derzeit etwa 50 Menschen in der Instandhaltung. Den Betroffenen will die Bahn konzernintern neue Arbeitsplätze anbieten. Die Pläne sind Teil eines größeren Sparkurses: DB Cargo will mittelfristig 5.000 Stellen abbauen.

Hintergrund: Sparkurs auf Druck der EU

DB Cargo steckt seit Jahren in der Krise. Die EU-Kommission hat im Rahmen eines Beihilfeverfahrens vorgeschrieben, dass die Transport-Tochter spätestens 2026 wieder schwarze Zahlen schreiben muss.

Gewerkschaften laufen Sturm

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kritisiert die Pläne scharf. Vizechefin Cosima Ingenschay spricht gegenüber des rbbs von einem „planlosen Vorgehen ohne Zukunftsvision“. Man werde die Schließung nicht hinnehmen. Auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) lehnt den Sparkurs ab. Bundesvorsitzender Mario Reiß bezeichnet die Pläne als „Skandal“ und warnt vor mehr Leerfahrten, Störungen und Verspätungen im gesamten Schienennetz.

Wie geht es weiter?

Das Maßnahmenpaket wurde Ende Juli dem Gesamtbetriebsrat vorgelegt. Ab September beginnen die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern. Ob die Schließung in Senftenberg tatsächlich kommt, hängt von deren Ausgang ab.

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