Nach dem Absturz eines Bundeswehr-Hubschraubers am Dienstag steht fest: Die verunglückte Besatzung stammte vom Standort Schönewalde/Holzdorf an der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Bei dem Unglück nahe Grimma in Sachsen kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, ein weiteres Besatzungsmitglied wird noch vermisst.
Drama beim Übungsflug – Hubschrauber stürzt in Fluss Mulde
Der Hubschrauber vom Typ EC-135 war im Auftrag der Bundeswehr unterwegs und sollte einen Trainingsflug absolvieren. Die Maschine wurde für Ausbildungszwecke angemietet und vom Lufttransportgeschwader 64 genutzt, das in Holzdorf stationiert ist. Um 9 Uhr war der Start erfolgt – gegen 11:30 Uhr wurde der Helikopter schließlich als vermisst gemeldet. Kurz darauf wurde das Wrack in der Mulde entdeckt.
Pistorius: „Tod trifft Bundeswehr schwer“
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reiste noch am selben Tag zur Absturzstelle. In einer ersten Stellungnahme sprach er von einem schweren Verlust: „Der Tod der Besatzungsmitglieder trifft mich und die gesamte Bundeswehr schwer. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden.“ Die Bundeswehr habe nun die Untersuchungen zur Absturzursache aufgenommen. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte sich betroffen und dankte den Einsatzkräften vor Ort für ihren schnellen Einsatz.
Suche nach vermisstem Crewmitglied läuft weiter
Die Identität der Todesopfer wurde bislang nicht veröffentlicht. Die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen laufen weiter – mit Hochdruck wird nach der noch vermissten Person gesucht. Holger Neumann, Inspekteur der Luftwaffe, sprach von einem „schwarzen Tag für die Luftwaffe“. Die abgestürzte Crew galt als sehr erfahren.
Herkunft der Crew: Brandenburg unter Schock
Für viele in Brandenburg ist die Nachricht ein Schock. Die Lufttransportgruppe Holzdorf ist fest in der Region verwurzelt – auch deshalb bewegt das Unglück die Menschen dort besonders. Der Unfall macht einmal mehr deutlich, unter welchen Risiken militärisches Training auch in Friedenszeiten steht.
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Foto: Symbolbild