Noch immer nutzen viel zu wenige Betriebe in Brandenburg das sogenannte Budget für Ausbildung, obwohl es jungen Menschen mit Behinderungen seit 2020 die reguläre betriebliche Ausbildung ermöglichen soll. Ein Umstand, den der Landesbehindertenbeirat Brandenburg jetzt ändern will – mit einem Thementag am 15. Juli im Menschenrechtszentrum Cottbus.
Budget für Ausbildung: große Chancen, kaum genutzt
Das „Budget für Ausbildung“ gilt als eines der wichtigsten Instrumente, um Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt ins Berufsleben zu integrieren. Doch obwohl die gesetzliche Grundlage längst besteht, werden die Möglichkeiten im Land Brandenburg kaum ausgeschöpft. Der Thementag will das ändern.
Cottbus macht Inklusion zum Thema
Monika Paulat, Vorsitzende des Landesbehindertenbeirats, betont:
„Der Thementag ist eine große Chance, um das Budget für Ausbildung in der Praxis zu etablieren. Menschen mit Behinderungen sollen eine tatsächliche Möglichkeit erhalten, eine Ausbildung zu absolvieren. Nur das ist wahre Inklusion.“
Auch Maren Dieckmann, Leiterin des Sozialamtes, unterstützt das Vorhaben:
Die Zahl der Unterstützungsfälle sei derzeit noch gering – Förderprogramme müssten sichtbarer gemacht werden, so ihre Einschätzung.
18.000 Gründe für mehr Aufmerksamkeit
Zum Stichtag 1. Februar 2025 lebten in Cottbus 18.041 Menschen mit einer Behinderung – Tendenz steigend. Damit ist klar: Das Thema inklusive Ausbildung betrifft nicht nur Einzelfälle, sondern ist eine gesellschaftliche Aufgabe.
Ziel des Thementages ist deshalb auch die Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren, um Hürden abzubauen und gemeinsam konkrete Lösungen für einen inklusiven Arbeitsmarkt zu entwickeln.