Wenn der See ruft, sind sie zur Stelle: Ehrenamtliche Wasserretter im Dauerstress – mit bis zu 200 Einsätzen pro Saison
Am idyllischen Senftenberger See geht es in der Hochsaison nicht nur um Sonne, Sand und Sommerlaune – sondern auch um schnelle Hilfe in brenzligen Situationen. Rund 40 Ehrenamtliche der DRK-Wasserwacht stemmen an den sieben Strandkilometern täglich den Rettungsdienst. Und der hat es in sich: Notrufe, gekenterte Boote, technische Defekte – und immer wieder Kinder in Gefahr.
Wenn der Funk piept, bleibt der Kaffee kalt
Bei einem Besuch von Bürgermeister Andreas Pfeiffer wird es sofort ernst: Gleich zwei Boote kentern bei plötzlich aufkommendem Wind. Die Wasserwacht Senftenberg, ausgerüstet mit dem 100-PS-Rettungsboot „Senftenberg 02“, ist in kürzester Zeit am Einsatzort. Routine für die Ehrenamtlichen, die pro Saison oft mehr als 110 Einsatzstunden leisten – alles in ihrer Freizeit.
200 Einsätze, 79 medizinische Hilfeleistungen – Tendenz steigend
Ortsgruppenleiter Felix Lange, selbst Notfallmediziner aus Cottbus, sieht einen klaren Trend: Immer häufiger müssen die Retter bei technischen Problemen auf dem Wasser ausrücken – gebrochene Masten, ausgefallene Motoren, gekenterte Katamarane. Noch kritischer: unbeaufsichtigte Kinder ohne Rettungswesten auf dem See.
Ehrenamt mit Herz und Verantwortung
Von kleinen Schnittwunden bis zu lebensrettenden Einsätzen: Das Aufgabenspektrum ist enorm. Und Nachwuchs wird dringend gebraucht. Inge Koark, seit Jahrzehnten Teil der Wasserrettung in Niemtsch, ruft zur Unterstützung auf – besonders bei einer aktuellen Spendenaktion: Ein Sonargerät auf Ultraschallbasis soll bei der Suche nach Vermissten helfen. Es fehlen noch rund 2.000 Euro.
Jede Minute zählt – auch deine
Wer helfen will, kann nicht nur spenden, sondern sich auch ehrenamtlich engagieren. Denn am See ist klar: Ohne Wasserwacht keine Sicherheit. Und ohne Menschen wie Felix, Inge und ihr Team wäre der Sommer in Senftenberg ein ganzes Stück gefährlicher.