BSW Brandenburg mit neuer Parteispitze: Friederike Benda gewählt

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Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat in Brandenburg eine neue Landeschefin. Friederike Benda, bislang stellvertretende Bundesvorsitzende, wurde am Wochenende auf einem Parteitag in Kleinmachnow mit deutlicher Mehrheit zur neuen Vorsitzenden gewählt. Die Juristin aus Oberhavel setzte sich mit 106 von 136 Stimmen gegen ihren parteiinternen Konkurrenten Vinzenz Lorenz durch.

Keine Brandmauer gegen die AfD

Das gemeinsame Regieren für die SPD mit Benda an der Spitze des Koalitionspartners BSW könnte nun deutlich schwieriger werden. In ihrer Rede vor der Wahl sprach sich Benda klar gegen eine sogenannte Brandmauer zur AfD aus. Sie bezeichnete diese Strategie als gescheitert und kündigte an, die politische Auseinandersetzung mit der AfD inhaltlich führen zu wollen – ein Kurs, der aufhorchen lässt, denn: Der Brandenburger AfD-Landesverband gilt weiterhin als rechtsextremistischer Verdachtsfall.

Klare Kante gegen Russland-Sanktionen

Benda kritisierte scharf die Sanktionspolitik der Bundesregierung – besonders im Hinblick auf die PCK-Raffinerie in Schwedt. Ihrer Meinung nach hätten die Maßnahmen massiven wirtschaftlichen Schaden angerichtet. „Diese Politik vernichtet Wohlstand und Arbeitsplätze“, sagte die 38-Jährige und forderte ein Umdenken, das vor allem Brandenburgs Interessen stärker in den Fokus rückt.

Regierungspartner SPD unter Druck

Seit Dezember 2024 regiert das BSW gemeinsam mit der SPD in Brandenburg. Benda kündigte an, die Koalition kritisch zu begleiten – und sprach offen von einer zunehmenden Enttäuschung in Teilen der Wählerschaft: „Viele Menschen erwarten von uns, dass wir keine faulen Kompromisse eingehen.“ Gleichzeitig betonte sie die Rolle des BSW als „wichtiges Korrektiv“ in der Regierung.

Crumbach gibt Parteiführung ab

Ihr Vorgänger, Robert Crumbach, hatte bereits im Frühjahr seinen Rückzug angekündigt. Der bisherige Landeschef bleibt zwar als Finanzminister und Vize-Ministerpräsident im Amt, übergibt aber die Parteiführung nach internen Diskussionen über die Trennung von Amt und Mandat.

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Foto: BSW Brandenburg

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