Der Behindertenbeirat der Stadt Cottbus bringt eine zentrale Idee in die kommunalpolitische Diskussion: Ein Medizinisches Behandlungszentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) soll künftig auch in Cottbus entstehen. Die Idee wurde im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Rechte für Minderheiten vorgestellt – jetzt wird es konkreter.
Am heutigen Dienstag trifft sich der Beirat erneut. Mit dabei sind hochkarätige Gäste aus Medizin, Politik und Gesellschaft – darunter Dr. Georg Schwabe, Chefarzt des Sozialpädiatrischen Zentrums, Prof. Michael Schierack, Arzt und Landtagsabgeordneter, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Medizinischen Universität Lausitz Carl-Thiem und des DGB. Auch Dr. Normen Franzke, der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Cottbus, bringt sich ein. Ziel ist es, den konkreten Bedarf zu analysieren und erste Schritte zu besprechen.
Was ist ein MZEB?
Die Medizinischen Behandlungszentren für Erwachsene mit Behinderung sind ambulante Einrichtungen, die speziell auf Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ausgerichtet sind. Die Versorgung ist dabei interdisziplinär und erfolgt unter ärztlicher Leitung. Solche Zentren wurden 2015 durch das Versorgungsstärkungsgesetz bundesweit möglich gemacht – nun könnte Cottbus folgen.
„Es braucht genau solche Angebote in der Region – wohnortnah, spezialisiert und barrierefrei“, sagt Gudrun Obst, Vorsitzende des Behindertenbeirats.
Auftakt mit Signalwirkung
Die Veranstaltung am 17. Juni ist mehr als nur eine Beratung – sie ist ein politischer Impuls. Denn bislang fehlt in Cottbus ein entsprechendes Angebot für Erwachsene mit schweren oder mehrfachen Behinderungen. Der Bedarf ist da, das zeigen Rückmeldungen aus den Einrichtungen vor Ort. Der Beirat lädt ausdrücklich auch Betroffene zur Sitzung ein – ihre Stimme soll gehört werden.
Fazit:
Mit der heutigen Diskussion könnte ein entscheidender Schritt für eine bessere Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung in der Lausitz gemacht werden. Ob das MZEB Wirklichkeit wird, hängt jetzt auch von politischen Entscheidungen und Finanzierungsmöglichkeiten ab – doch der Ball ist ins Rollen gebracht.
