Südbonus für Gaskraftwerke – Lausitz fürchtet Benachteiligung

Nach einem Treffen von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) klingeln in der Lausitz die Alarmglocken. Der Grund: Die Bundesregierung plant, einen Großteil der neuen Gaskraftwerks-Kapazitäten in Süddeutschland zu fördern. In Brandenburg und Sachsen wächst nun die Angst vor einer neuen energiepolitischen Benachteiligung.


Reiche und Söder: „Tegernsee-Connection“ sorgt für Ärger

Wie das Handelsblatt berichtet, habe Reiche dem Freistaat eine weitreichende Zusage gemacht. Michael Kellner (Grüne) spricht von einer „bayrischen Seilschaft“ – und warnt davor, dass der Osten bei der Energiewende ins Hintertreffen gerät. Die Sorge: Mit einem sogenannten Südbonus könnten Standorte im Westen und Süden deutlich bevorzugt werden.


Lausitz: Ohne Gaskraftwerke kein fairer Strukturwandel

Die Lausitz setzt auf eine Energiezukunft mit Wind, Sonne, Batterien – und Gaskraftwerken. Diese sollen in Dunkelflauten einspringen und das Netz stabil halten. Dafür sind schnellstartende, wasserstofffähige Reservekraftwerke geplant – auch in Verantwortung der LEAG. Doch ausgerechnet für solche Projekte könnten jetzt Zuschüsse fehlen, wenn der Bund den Fokus auf den Süden legt.


Betriebsräte schlagen Alarm

Die LEAG-Konzernbetriebsräte Uwe Teubner und Toralf Smith schlagen deutliche Töne an:

„Die Energiearbeiter in der Lausitz erwarten faire Bedingungen – keine Wettbewerbsverzerrung durch einen Südbonus.“

Ihr Vorwurf: Der Bonus für Süddeutschland würde strukturelle Unterschiede nicht abbauen, sondern weiter zementieren.


LEAG-Chef: Bundesregierung muss Osten im Blick behalten

Versöhnlicher klingt LEAG-Vorstandschef Adi Roesch:

„Wir gehen davon aus, dass der Nordosten mit seinen Standortpotenzialen berücksichtigt wird.“
Tatsächlich soll der Bund die geplante Kapazität für neue Gaskraftwerke nahezu verdoppeln – doch ohne ausgewogene Standortvergabe könnte der Strukturwandel in Ostdeutschland ins Stocken geraten.

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