Brandenburg investiert 40 Millionen Euro zusätzlich in die Sicherung der regionalen Gesundheitsversorgung. Das Geld stammt aus dem Sondervermögen des Bundes und fließt direkt in Projekte, die Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen in der Fläche stärken sollen. Gesundheitsministerin Britta Müller nennt das „ein wichtiges Signal für die Menschen im Land“.
Krankenhausreform mit Chancen für Brandenburg
Im Gesundheitsausschuss des Landtages informierte Ministerin Müller über den Stand der Krankenhausreform Brandenburg 2025. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern auch um die Zukunft der medizinischen Versorgung im ganzen Land.
Beispiel Wittstock/Dosse: Dort entsteht ein neues Medizinisches Versorgungszentrum, das stationäre und ambulante Angebote miteinander verbindet. Auch Seelow wird zu einem Modellstandort, an dem ambulante und stationäre Leistungen sinnvoll verzahnt werden.
„Kooperation statt Konkurrenz – das ist die Zukunft unserer Krankenhäuser,“ so Müller.
Länder fordern mehr Freiraum in der Krankenhausplanung
Brandenburg will im Bundesrat am 21. November eigene Änderungen am Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) einbringen. Müller kritisiert, dass der Bund die Planungshoheit der Länder zu stark einschränkt:
„Unsere Krankenhausplanung darf nicht vom Bund diktiert werden. Wir brauchen Beinfreiheit!“
Sie fordert mehr Ausnahmeregelungen, erweiterte Entscheidungskompetenzen und mehr Zeit für umfangreiche Bau- und Umstrukturierungsmaßnahmen. Denn: „Große Projekte lassen sich nicht in drei Jahren abschließen.“
29 Milliarden Euro im Transformationsfonds
Ein zentraler Baustein der Reform ist der Transformationsfonds. Mit ihm sollen Krankenhäuser modernisiert, umstrukturiert oder zu neuen Versorgungseinrichtungen ausgebaut werden.
Der Fonds wurde von 25 auf 29 Milliarden Euro aufgestockt und finanziert sich künftig aus dem Sondervermögen Infrastruktur.
Für Brandenburg stehen zwischen 2026 und 2035 rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
Das Land hat bereits 119 Fördervorhaben mit einem Gesamtvolumen von 1,65 Milliarden Euro eingereicht. Drei Projekte – die Oberhavel Kliniken GmbH, die Elbe-Elster Klinikum GmbH und die Sana Kliniken Niederlausitz – wurden mit einem Gesamtvolumen von 880 Millionen Euro beim Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) angezeigt.
Neuer Krankenhausplan bis Anfang 2027
Das Gesundheitsministerium arbeitet parallel an einem neuen Krankenhausplan für Brandenburg. Dieser soll am 1. Januar 2027 in Kraft treten. Die bisherige Bettenplanung wird durch sogenannte Leistungsgruppen ersetzt, die medizinische Leistungen und Qualitätskriterien festlegen.
Bis Ende 2026 müssen die Länder die neuen Gruppen zuweisen. Dabei bleibt das Ziel klar: Kein Krankenhausstandort soll verloren gehen.
„Es wird keinen Abbau stationärer Leistungen ohne Alternativangebot geben,“ betont Müller. Jeder Standort soll auch künftig eine wohnortnahe Versorgung bieten – ob stationär, ambulant oder hybrid.
Ziel: Gleichwertige Gesundheitsversorgung in allen Regionen
Mit den neuen Investitionen, dem Transformationsfonds und einer flexiblen Krankenhausplanung will Brandenburg seine Gesundheitsregionen stärken – auch in der Lausitz.
So wird die Krankenhausreform zu einem Baustein des Strukturwandels: modern, zukunftsfähig und mit klarer Botschaft – medizinische Versorgung bleibt wohnortnah.

























