Nahaufnahme von einer Schiene, daneben fahren Züge

Volle Züge, enttäuschte Fahrgäste – VBB will Regionalverkehr in Brandenburg entlasten

Brandenburgs Regionalzüge sind am Wochenende überfüllt – VBB prüft Lösungen, eine kurzfristige Entlastung bleibt aber schwierig.

Bahnfahren als Geduldsprobe

Wer an Wochenenden mit der Regionalbahn ins Berliner Umland oder durch Brandenburg fahren will, braucht derzeit vor allem eins: Nervenstärke. Überfüllte Züge, blockierte Gänge, keine Chance auf einen Sitzplatz – oder gleich ganz draußen bleiben, weil der Zug zu voll ist.

Christoph Heuing, seit Kurzem Chef des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB), bezeichnet die Situation als alarmierend: „Das ist ein Problem, das mich persönlich bewegt und bedrückt, weil wir hier zum Teil Zustände haben, die wir den Fahrgästen eigentlich nicht zumuten dürften.“

Infrastruktur kommt an ihre Grenzen

Das große Problem: Mehr Nachfrage als Angebot – auch bedingt durch das günstige Deutschlandticket. Zwar wurden in den vergangenen Monaten bereits mehr Fahrten angeboten, doch die Infrastruktur ist ausgelastet. „Mehr Züge kriegen wir nicht auf die Strecke“, so Heuing.

Radfahrer müssen draußen bleiben?

Besonders angespannt ist die Lage für alle, die ihr Fahrrad mitnehmen wollen. An Wochenenden sei das in vielen Regionalzügen kaum noch möglich, erklärt der VBB-Chef. Rollstühle und Kinderwagen haben Vorrang, oft ist kein Platz mehr für Fahrräder. Heuing bittet Reisende deshalb, möglichst auf die Fahrradmitnahme zu verzichten – etwa durch die Nutzung von Verleihangeboten vor Ort.

Projekte für mehr Kapazität laufen – aber langsam

Langfristig will der VBB mit dem Infrastrukturprogramm „i2030“ mehr Kapazitäten schaffen – etwa durch zusätzliche Gleise, moderne Bahnhöfe oder optimierte Taktungen. Doch diese Projekte benötigen Zeit – oft Jahre. Bis dahin bleibt die Realität für viele: stehen statt sitzen, warten statt reisen.

„Wir versuchen alles, um hier Erleichterung zu schaffen“

Heuing verspricht: Man arbeite an Lösungen. Doch bis neue Strecken oder Ausbauten umgesetzt sind, bleiben Entlastungen nur punktuell möglich. Er betont, dass die Kritik ernst genommen wird – und appelliert gleichzeitig an Rücksicht, Geduld und Verständnis bei den Fahrgästen.

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