Ein Arzt im Kittel spricht mit Patienten, man sieht nur die Hände der Personen

Ambulantisierung: Ärzte warnen vor gefährlichen Kürzungen in Brandenburg

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Freitag, 5. Dezember 2025“.Liveblog ansehen

Die Ärztevertretungen in Brandenburg schlagen Alarm: Die geplante Ambulantisierung darf nicht auf Kosten der Praxen gehen. In einer gemeinsamen Erklärung warnen die Landesärztekammer Brandenburg und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg vor politischen Entscheidungen, die Klinik- und Praxisversorgung gegeneinander ausspielen könnten – und damit die medizinische Versorgung im ganzen Land schwächen.


Ambulantisierung braucht starke Praxen

Nach Einschätzung beider Institutionen funktioniert Ambulantisierung nur dann, wenn die ambulanten Strukturen vorher gestärkt werden. Der Präsident der Landesärztekammer, Frank-Ullrich Schulz, betont, dass Entlastungen der gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich sinnvoll seien – etwa durch eine bessere Steuerfinanzierung oder eine geringere Mehrwertsteuer auf Medikamente.

Doch Schulz warnt deutlich:
Leistungslücken in den Kliniken dürften nicht geschlossen werden, indem man das Fundament der ambulanten Versorgung beschädigt. Ohne starke Praxen sei das ganze Konzept zum Scheitern verurteilt.


Kritik an möglichen Kürzungen

Die Körperschaften richten ihren Appell direkt an die brandenburgischen Mitglieder des Bundestages und die Landesregierung. Im anstehenden Vermittlungsausschuss müsse verhindert werden, dass TSVG-Regelungen gestrichen oder zusätzliche Hürden für Krankenhäuser geschaffen werden.

Brandenburg brauche beides: verlässlich finanzierte Kliniken und tragfähige ambulante Strukturen. Kurzfristige Sparmodelle, die lediglich Haushaltszahlen verbessern, aber langfristig die Versorgungssicherheit gefährden, lehnen beide Organisationen entschieden ab.


Ambulantisierung nur mit verlässlicher Finanzierung möglich

LÄKB und KVBB betonen, dass sie bereitstehen, um an alternativen Modellen zur Entlastung der GKV mitzuarbeiten. Entscheidend sei ein stabiler Rahmen, in dem ambulante und stationäre Versorgung gemeinsam funktionieren – und nicht gegeneinander arbeiten müssen.

Die Zukunft der medizinischen Versorgung in Brandenburg hängt nach Einschätzung der Verbände maßgeblich davon ab, ob die Ambulantisierung sinnvoll und fair umgesetzt wird.


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Autor: Redaktion

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