Krankenhausflur

Klinikum-Elbe-Elster: Landrat reagiert scharf auf Vorwürfe im Kreistag

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Mittwoch, 3. Dezember 2025“.Liveblog ansehen

Gleich mehrere Vorwürfe rund um das Klinikum Elbe-Elster haben in Falkenberg für eine aufgeheizte Kreistagssitzung gesorgt. Landrat Christian Jaschinski stellte sich dort ungewöhnlich offensiv gegen Kritiker – und verteidigte seinen Kurs zum 3+1-Konzept.


Warum das Klinikum derzeit im Mittelpunkt steht

Gleich zwei Vorgänge sorgten für politischen Druck:
Eine Strafanzeige wegen Untreue gegen den Landrat und ein Brandbrief mehrerer Bürgermeister, die massive Sorgen zur medizinischen Versorgung im Landkreis äußerten.
Jaschinski nutzte die Sitzung, um beide Punkte direkt anzugehen – und tat das mit deutlichen Worten.

Kern der Ermittlungen ist unter anderem das Gehalt von Klinikgeschäftsführer Michael Winkler, das Kritiker für überzogen halten. Der Landrat hingegen nennt es marktüblich und wirft den Anzeigenerstellern politische Motive vor.


Kritik an einzelnen Akteuren sorgt für neue Schärfe

In seinem Bericht erwähnte Jaschinski namentlich mehrere Personen, die das Klinikum-Konzept infrage stellen. Unter anderem griff er Initiativen-Sprecher Uwe Schrader und die ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Barbara Hackenschmidt an.
Er bezeichnete ihre Beiträge als destruktiv und warf fehlende Verantwortung vor.

Hackenschmidt hatte zuvor öffentlich mehr Transparenz gefordert – etwa zur Rolle des Aufsichtsrates und zu internen Ausschreibungen.


Streitpunkt „konstruktive Gespräche“ – was wirklich passiert ist

Für zusätzliche Irritation sorgte Jaschinskis Hinweis, er habe am Rande einer Task-Force-Sitzung in Holzdorf „konstruktive Gespräche“ mit mehreren Bürgermeistern geführt.
Doch zwei der genannten Kommunalvertreter erklärten später, dass es solche Gespräche dort gar nicht gegeben habe.

Der Landrat präzisierte danach, er habe damit allgemeine Diskussionen im Rahmen der Task-Force gemeint – und frühere Bürgerdialoge.


Das steckt hinter dem 3+1-Konzept für das Klinikum

Trotz der Kritik bleibt Jaschinski bei seiner Linie:
Das 3+1-Konzept sieht ein neues Zentralklinikum vor, ergänzt durch drei Gesundheitszentren im Landkreis.
Der Landrat verweist auf Gutachten, Reformdruck und den Fachkräftemangel – und betont, dass drei stationäre Standorte langfristig nicht haltbar seien.

Hinweise aus den Kommunen, etwa zur Stadtentwicklung, zur ambulanten Versorgung oder zu Standortfragen, sollen in die weiteren Prüfungen einfließen.


Wie sich der Streit auf den Landkreis auswirkt

Die Debatte um das Klinikum beschäftigt längst nicht mehr nur die Politik.
Abgeordnete wie Frank Neczkiewicz warnten im Kreistag vor möglichen finanziellen Risiken und einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung.
Auch die Frage, wie hoch der Eigenanteil des Landkreises beim Neubau sein könnte, bleibt offen. Dazu liegen Antworten bisher nur schriftlich vor.

Am Ende rief Jaschinski zu Zusammenhalt auf und machte deutlich, dass er davon ausgeht, dass das laufende Verfahren gegen ihn eingestellt wird.


Alle Entwicklungen rund um das Klinikum Elbe-Elster und regionale Entscheidungen findet ihr jederzeit auf radiocottbus.de.

Autor: Redaktion

Und auf Radio Cottbus …

mehr Lausitznews