Cottbuser Jugendclub erneut Ziel rechter Angriffe

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Montag, 1. Dezember 2025“.Liveblog ansehen

Unbekannte haben erneut rechte Parolen an den Jugendclub Chekov in Cottbus gesprüht. Die Täter zerstörten in der Nacht zu Samstag mehrere Wandbilder und hinterließen queer- und frauenfeindliche Beleidigungen – ein weiterer Angriff auf einen Ort, der seit Jahren für Vielfalt und Demokratie steht.


Chekov: Angriff auf einen wichtigen Jugend- und Kulturort

An der Fassade des Chekov steht jetzt unter anderem der Schriftzug „Cottbus bleibt deutsch“ – ein Spruch, den rechtsextreme Hooligan-Gruppen seit Jahren verwenden.
Die Jugendlichen hatten die Wandbilder selbst gestaltet, viele davon mit klarer antifaschistischer Haltung.

Sprecherin Carolin Andres erklärt: „Die hinterlassenen Botschaften machen deutlich,
dass der rechten Szene unser antifaschistischer und antisexistischer Einsatz ein Dorn im Auge ist.
Wir lassen uns aber nicht einschüchtern, sondern machen weiter. Jetzt erst recht!“


Initiative warnt: Rechte Gewalt trifft immer wieder alternative Jugendräume

Der Jugendclub Chekov ist Gründungsmitglied der Initiative Sichere Orte Südbrandenburg – einem Zusammenschluss von Jugendclubs, Hausprojekten, Subkultur-Orten und sozialen Einrichtungen.

Die Initiative reagiert alarmiert darauf, dass rechte Gruppen zunehmend kulturelle und soziale Treffpunkte attackieren.

Lukas Pellio, Sprecher der Initiative Sichere Orte Südbrandenburg, stellt fest: „Das Chekov ist seit vielen Jahren ein wichtiger kulturellen Treffpunkt in der Region. Junge Menschen brauchen gerade in diesen Zeiten solche Fixpunkte. Als selbstverwalteter Jugendclub ist das Chekov ein Ort, wo Demokratie, Antifaschismus und Solidarität alltäglich gelebt und geübt werden.“


Zahl rechter Angriffe wächst im gesamten Süden Brandenburgs

Der Angriff auf das Chekov reiht sich in eine Serie von Übergriffen ein. Erst vor wenigen Wochen wurden in Lauchhammer der SüdClub und der Verein Bunt-Rock e.V. attackiert.
In diesem Jahr traf es bereits den Jugendclub Jamm in Senftenberg, das Hausprojekt Zelle79 und das Regenbogenkombinat in Cottbus.

Pellio fordert Politik und Verwaltung auf, solche Orte konsequent zu schützen und langfristig abzusichern.

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Autor: Redaktion

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