Prof. Dr.-Ing. Angelika Mettke von der BTU Cottbus-Senftenberg ist mit dem Swedish Concrete Award 2025 ausgezeichnet worden. Die international renommierte Ehrung würdigt ihre jahrzehntelange Arbeit rund um zirkuläre Betonbauweise – ein Forschungsfeld, das heute weltweit an Bedeutung gewinnt.
Eine Auszeichnung für echte Pionierarbeit
Die Betonbranche in Europa kennt wenige Namen, die das Thema Bauliches Recycling so früh und konsequent vorangetrieben haben wie Angelika Mettke. Während Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft noch keine Rolle im Bauen spielten, untersuchte sie bereits die Wiederverwendbarkeit von tragenden Betonelementen – und setzte diese Ansätze praktisch um.
Ihre Forschung begann vor mehr als dreißig Jahren, in einer Zeit, in der Materialknappheit alltäglich war. Genau in dieser Situation entwickelte sie Methoden, wie Bauteile aus rückzubauenden Gebäuden im Sinne einer zirkulären Betonbauweise erneut eingesetzt werden können. Diese Arbeit legte die Basis für heutige Standards im nachhaltigen Bauen.
Forschung, die Gebäudeleben verändert
Durch zahlreiche Pilotvorhaben und reale Bauprojekte konnte Prof. Mettke zeigen, dass wiederverwendete Betonelemente technisch sicher, wirtschaftlich sinnvoll und architektonisch flexibel einsetzbar sind.
Dazu zählen Projekte wie:
– Hallen- und Gewerbebauten
– Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser
– Reihenhausanlagen
– Gemeinschaftseinrichtungen
– Garagenlösungen
Ihre Arbeiten flossen in Forschungsprogramme, Lehrformate und die Entwicklung neuer Bauprozesse ein. Heute gilt sie in der Branche als Wegbereiterin einer Bauweise, die Beton als Ressource versteht – nicht als Verbrauchsmaterial.
Preisverleihung in Stockholm
Überreicht wurde die Auszeichnung im Rahmen der Betongdagen in Stockholm, einer der bedeutendsten Veranstaltungen der schwedischen Betonbranche. Dort werden im Zweijahresrhythmus internationale Persönlichkeiten geehrt, die messbare Innovationen in der Beton- und Ingenieurwelt vorangetrieben haben.
Der Swedish Concrete Award ist mit 2000 Euro dotiert und wird seit 1985 vergeben. Die Auszeichnung unterstützt zudem Fachvorträge und Wissensaustausch, um Forschung und Praxis enger miteinander zu verknüpfen.
Bedeutung für die Lausitz
Für die Region und die BTU ist die Ehrung ein deutliches Signal: Nachhaltige Baustoffkreisläufe sind ein Zukunftsthema – und die Lausitz spielt wissenschaftlich ganz vorne mit. Die Forschung von Prof. Mettke passt genau in die Entwicklungen der letzten Jahre, in denen die Region auf Innovationsfelder wie Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Baukonzepte setzt.
Ihre Arbeit macht deutlich, dass nachhaltiges Bauen nicht erst morgen beginnt, sondern bereits seit Jahrzehnten vorbereitet wird – und heute genau die Lösungen liefert, die die Branche dringend braucht.
Alle Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung in der Lausitz findet ihr jederzeit auf radiocottbus.de – und natürlich bei uns im Programm.
























