Beim BTU-Transfertag 2025 sind erstmals die mit insgesamt 14.000 Euro dotierten BTU-Transferpreise verliehen worden. Gewinner sind Mesh4U und NMI Technologies, ein Sonderpreis ging an das Energie-Innovationszentrum (EIZ). Die Veranstaltung markiert zugleich das zehnjährige Transferforum der BTU – und zeigt, wie stark der Forschungsstandort Cottbus inzwischen vernetzt ist.
Zehn Jahre Transferforum: So feiert die BTU
Unter dem Motto „Kooperationen gestalten – Innovationen fördern“ hat die BTU Cottbus-Senftenberg Forschende, Unternehmen und regionale Akteure zusammengebracht.
Im Mittelpunkt: neue Partnerschaften, Laborführungen und Einblicke in Transformationsprojekte für die Lausitz.
Ein Impulsreferat von Dirk Wojakowski (AiF Projekt GmbH) gab praxisnahe Tipps zur ZIM-Förderung – einer der wichtigsten Programme für Mittelstands-Innovationen.
Dazu brachte die Keynote von Prof. Andreas Zaby (SPRIND GmbH) internationale Perspektiven mit und zeigte Wege durch das oft gefürchtete „Valley of Death“ zwischen Forschung und Marktreife.
Die Gewinner des BTU-Transfertag 2025
Aus fünf nominierten Kooperationen wählte die Jury zwei Projekte aus, die das Potenzial haben, ganze Branchen zu verändern.
Mesh4U: Neue Technologie für Infrastruktur und Energieanlagen
Das Projekt Mesh4U ermöglicht erstmals energieeffiziente Messkampagnen über große Distanzen.
Kern ist ein selbst-organisierendes Mesh-Netzwerk aus extrem kleinen Wi-Fi-Modulen.
Warum das wichtig ist:
• In Deutschland gibt es rund 25.000 Bahnbrücken, viele über 100 Jahre alt.
• Mit Mesh4U können bis zu 100 Sensoren gleichzeitig Messdaten übertragen.
• Das spart Zeit, Personal und macht Tragfähigkeitsanalysen präziser.
• Auch bei Umspannwerken und Energieanlagen zeigt das System seine Stärke.
Feldtests mit LEAG, PTB Ingenieure und ASCORI bestätigen Reichweite und Stabilität.
Das Team bereitet bereits eine Ausgründung vor.
NMI Technologies: Nahinfrarot-Spektroskopie für Recycling und Industrie
Die Initiative NMI Technologies entstand im Rahmen des iCampus-Projekts.
Hier wird ein ultrakompaktes NIR-Spektrometer entwickelt, das Kunststoffe in Echtzeit unterscheiden kann.
Die wichtigsten Punkte:
• NIR-Spektroskopie ist bisher teuer – NMI setzt auf Germanium-Photodetektoren, die die Kosten senken.
• Ziel ist ein marktreifer Prototyp für die Recyclingindustrie.
• Der europäische Markt wächst von derzeit 450 Mio. USD auf rund 650 Mio. USD bis 2030.
• Eine Ausgründung mit Serienproduktion ist geplant.
Die BTU und das IHP haben bereits ein gemeinsames Patent angemeldet.
Sonderpreis für das Energie-Innovationszentrum (EIZ)
Das EIZ wurde für seine herausragende Bedeutung für die Energiewende-Kompetenz der Region ausgezeichnet.
Gewürdigt wurde vor allem die Vernetzung zwischen Forschung, Wirtschaft und Energiebranche – ein entscheidender Baustein für die Transformation der Lausitz.
Wer über die Gewinner entschied
Die Jury setzte sich zusammen aus:
• Prof. Michael Hübner (BTU, Juryvorsitzender)
• Grit Hagenberger (Senatskommission)
• Tim Berndt (WiL)
• Andreas Pfeiffer (Förderverein BTU)
• Sebastian Saule (WFBB)
Über den BTU-Transfertag
Der BTU-Transfertag 2025 bietet jedes Jahr Einblicke in Labore, Transferprojekte und Innovationspartnerschaften. Seit zehn Jahren bringt das Format die Region, Wissenschaft und Unternehmen erfolgreich zusammen – und stärkt Cottbus als Zukunftsstandort.
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Foto: BTU, Sascha Thor

























