Die Schließung der Fränkischen Rohrwerke Schwarzheide ist jetzt endgültig terminiert: Der Produktionsstandort soll zum 31. Dezember 2028 schließen. Damit herrscht erstmals klare Planungssicherheit, aber auch spürbarer Frust in der Belegschaft.
Klarheit über das Enddatum – aber große Unsicherheit bleibt
Nach monatelangen Spekulationen steht fest: Die Schließung Fränkische Rohrwerke Schwarzheide kommt zwei Jahre später als ursprünglich angekündigt. Lange war unklar, ob der Standort doch eine Zukunft haben könnte. Jetzt folgt der Schlussstrich.
Laut Betriebsversammlung wollen viele im Werk bis zum letzten Tag bleiben, um die zugesagte Abfindung zu erhalten. Rund 140 Beschäftigte sind betroffen.
Sozialplan beschlossen – 500 Euro monatlich zusätzlich
Arbeitgeber, Betriebsrat und IG Metall haben einen Interessenausgleich und Sozialplan unterschrieben. Kernpunkt: Alle Beschäftigten bekommen 500 Euro brutto zusätzlich pro Monat, bis die Werkstore endgültig schließen. Am Ende folgt eine Abfindung.
Der Arbeitgeber betont, man wolle die „Auswirkungen sozialverträglich gestalten“. Gleichzeitig spricht das Unternehmen von einer alternativlosen Entscheidung und verweist erneut auf hohe Transportkosten und besser angebundene Kundenstandorte in Süddeutschland.
IG Metall zweifelt an den Gründen für die Schlißung
Die Gewerkschaft IG Metall hält die Entscheidung weiterhin für wirtschaftlich nicht nachvollziehbar. Das Werk schreibe schwarze Zahlen, heißt es.
Trotzdem soll die Produktion künftig im fränkischen Königsberg gebündelt werden. Dort aber stehen die notwendigen Umbauten offenbar still. Für die Gewerkschaft bleibt deshalb offen, ob das Szenario überhaupt realistisch ist.
Ein Funken Hoffnung existiert dennoch: Laut Vereinbarung kann die Schließung sogar auf Mitte 2029 verschoben werden.
Schwarzheide vor dem Abschied – ein Werk mit langer Geschichte
Seit 1997 werden in Schwarzheide Kunststoffrohre und Zubehörteile für Tief- und Kanalbau gefertigt. Der Standort gehört zu einem Familienunternehmen mit über 100 Jahren Geschichte, das 1906 gegründet wurde und weltweit 6000 Mitarbeitende beschäftigt.
Doch nach fast drei Jahrzehnten laufen nun wohl die letzten Jahre. Die Stimmung im Werk schwankt zwischen Erleichterung über klare Bedingungen und Frust über monatelange Unsicherheit.
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