Ein Schild der Firma LEAG vor einem Industriegebäude

Ermittlungen gegen LEAG-Verantwortlichen: Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe

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Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat Ermittlungen gegen einen Verantwortlichen der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) eingeleitet. Vorausgegangen war eine Strafanzeige der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die dem Braunkohleunternehmen Verstöße gegen Umwelt- und Berichtspflichten vorwirft.


Verdacht auf unvollständige Emissionsangaben

Nach Angaben der DUH soll die LEAG in ihren Lageberichten wesentliche Emissionen aus den Braunkohletagebauen nicht vollständig angegeben haben. Dadurch könnten die tatsächlichen Klimabelastungen des Unternehmens deutlich unterschätzt worden sein. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre das nach Auffassung der Umwelthilfe ein Verstoß gegen gesetzliche Berichtspflichten.

Darüber hinaus kritisiert die DUH mangelnde Transparenz bei der Darstellung weiterer Umweltauswirkungen und finanzieller Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit der Rekultivierungspflicht von Abbauflächen. Diese Risiken würden im öffentlichen Berichtswesen nur unzureichend oder beschönigend dargestellt, während die LEAG zugleich ihre Aktivitäten im Bereich erneuerbarer Energien betone.


DUH fordert Aufklärung und Konsequenzen

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner begrüßt die Aufnahme der Ermittlungen:

„Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, ob ein zentraler Akteur der deutschen Energiewirtschaft seine Klimabelastungen schönrechnet. Sollte sich herausstellen, dass gezielt falsche oder unvollständige Angaben gemacht wurden, wäre das kein Kavaliersdelikt.“

Müller-Kraenner fordert von der LEAG vollständige Transparenz über tatsächliche Emissionen und Konsequenzen für Verantwortliche, sollte sich der Verdacht bestätigen. Gleichzeitig erinnert die DUH daran, dass im laufenden Verfahren die Unschuldsvermutung gilt.


Hintergrund: LEAG im Fokus der Klimadebatte

Die LEAG betreibt in der Lausitz mehrere Braunkohletagebaue und Kraftwerke und spielt damit eine zentrale Rolle im laufenden Strukturwandel der Region. Zugleich steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik von Umweltverbänden, die eine stärkere Offenlegung ökologischer und finanzieller Risiken fordern.

Wie die Staatsanwaltschaft Cottbus betont, stehen die Ermittlungen noch am Anfang. Ob es zu weiteren Maßnahmen oder einer Anklage kommt, ist derzeit offen.

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Autor: Redaktion

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