Cottbuser Ostsee

Cottbuser Ostsee verliert Wasser – Flutung bleibt vorerst gestoppt

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Donnerstag, 23. Oktober 2025“.Liveblog ansehen

Der Pegel des Cottbuser Ostsees sinkt seit Monaten spürbar. Aktuell liegt der Wasserstand bei 62,2 Metern über Normalhöhennull (NHN) – und damit rund 30 Zentimeter unter dem angestrebten Zielwert von 62,5 Metern, der im Dezember 2024 erreicht worden war. Doch obwohl der See sichtbar Wasser verliert, wird derzeit kein neues Wasser aus der Spree eingeleitet.

Warum das so ist – und wann wieder geflutet werden kann – erklären die Verantwortlichen von LMBV und LEAG.


Kein Spreewasser für den Ostsee – vorerst

Im Moment wird nicht geflutet“, stellt Kathleen Hofmann-Mitzschke, Sprecherin der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), bei der Lausitzer Rundschau klar. Und daran wird sich kurzfristig wohl nichts ändern.

Einmal pro Woche analysieren die Wasserfachleute die Situation und entscheiden, ob Spreewasser für die Flutung freigegeben werden kann. Die Wasserverteilung aus der Spree erfolgt dabei nach strengen länderübergreifenden Regeln: Vorrang haben der Spreewald, die Trinkwasserversorgung und andere Nutzer – Bergbaufolgeseen wie der Cottbuser Ostsee stehen am Ende der Liste.


Verdunstung, Porenverluste und weniger Niederschlag

Die LEAG, die den Cottbuser Ostsee aus dem ehemaligen Tagebau Cottbus-Nord entwickelt, sieht den sinkenden Pegel dennoch gelassen.
„Der Rückgang des Wasserstandes liegt im erwartbaren Rahmen“, heißt es von Unternehmensseite.

Ursachen seien vor allem:

  • Verdunstung während der Sommermonate,
  • Wasserversickerung in den Untergrund, da sich das Porenvolumen im Boden noch sättigt,
  • sowie geringere Niederschläge in den vergangenen Monaten.

Die wasserwirtschaftliche Lage sei zwar insgesamt besser als in den Dürrejahren zuvor, aber die Niederschläge bleiben unter dem Durchschnitt – ein Grund, warum Spreewasser besonders sparsam verteilt werden muss.


Kritik an fehlender Transparenz

Von den Lausitzer Grünen kommt dennoch Kritik. Laut ihren Berechnungen ist der Pegel in den letzten fünf Monaten um 20 Zentimeter gesunken – auf die riesige Wasserfläche von 18 Millionen Quadratmetern gerechnet, entspricht das einem Verlust von rund vier Millionen Kubikmetern Wasser.

Der Zielwasserstand von +62,5 Metern sei aktuell nicht mehr haltbar, ebenso liege das Flutungsvolumen von rund 217 Millionen Kubikmetern noch deutlich unter dem Zielwert von 256 Millionen.


Wann wieder Wasser aus der Spree kommt

Ein genauer Zeitpunkt für den nächsten Flutungsbeginn steht nicht fest. Laut LMBV hängt alles von der Wetterlage ab.

Bis dahin müssen sich Anwohner, Spaziergänger und Segelfans gedulden. Der aktuelle Pegel liegt laut LEAG im vorgesehenen Toleranzbereich zwischen 61,8 und 63,5 Metern NHN. Selbst bei Schwankungen um einen Meter nach oben oder unten sorge das flach angelegte Uferprofil dafür, dass keine Schäden entstehen.

Der nächste Nachschub aus der Spree könnte – wenn das Wetter mitspielt – im kommenden Frühjahr fließen.

Und auf Radio Cottbus …

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