Die Stadt Cottbus reagiert auf den zunehmenden Ärztemangel und unterstützt gezielt die Übernahme und Neugründung von Arztpraxen. Dafür stellt die Stadt in den kommenden zwei Jahren insgesamt 300.000 Euro bereit. Der entsprechende Beschluss wurde am Mittwochabend in der Stadtverordnetenversammlung gefasst.
Förderung für neue und bestehende Praxen
Das Ziel: Mehr Ärztinnen und Ärzte sollen sich in Cottbus niederlassen oder bestehende Praxen übernehmen. Gefördert werden können Modernisierung, Erweiterung und Ausstattung neuer oder bestehender Arztpraxen.
Die Umsetzung übernimmt die Entwicklungsgesellschaft Cottbus (EGC). Sie stellt im Jahr 2025 rund 100.000 Euro und im kommenden Jahr weitere 200.000 Euro zur Verfügung.
Der Antrag fand breite Unterstützung in der Stadtverordnetenversammlung – nur die AfD-Fraktion stimmte dagegen.
Hintergrund: Viele Praxen bleiben unbesetzt
Bereits im September hatte die Stadt gemeinsam mit der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) das Förderprogramm vorgestellt.
Der Handlungsdruck ist groß: Anfang des Jahres gingen zehn Allgemeinmediziner in den Ruhestand, deren Praxen meist nicht nachbesetzt wurden.
Die Folge: massive Mehrbelastung für die verbleibenden Hausarztpraxen. Laut KVBB drohen in den nächsten Jahren weitere Schließungen.
Cottbus ist offizielle Förderregion
Als Reaktion hat die KVBB Cottbus als Förderregion ausgewiesen. Dadurch können Ärztinnen und Ärzte, die sich hier niederlassen oder eine Praxis übernehmen, bis zu 55.000 Euro Zuschuss erhalten.
Nach Angaben der KVBB haben bereits drei Praxen entsprechende Fördermittel beantragt.
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