Brandenburg verzeichnet so wenige Arbeitsunfälle wie noch nie: 2024 wurden nur 21.295 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert – der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassungen. Auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist mit neun Fällen auf ein Rekordtief gesunken. Das gab Arbeitsschutzstaatssekretär Patrick Wahl bei einem Besuch im Rolls-Royce Werk Blankenfelde-Mahlow bekannt.
Sicherheit am Arbeitsplatz: Brandenburg auf historischem Tiefstand
Im Vergleich zu 2023 (21.567 Unfälle) und 2022 (22.499 Unfälle) hat sich die Zahl der Vorfälle erneut reduziert. Die Unfallquote pro 1.000 Erwerbstätige sank von 18,8 auf 18,6. Damit liegt Brandenburg zwar noch leicht über dem Bundesdurchschnitt von 17,6, doch der Trend zeigt klar nach unten.
Ein Grund für die insgesamt höhere Quote liegt in der Betriebsstruktur des Landes: Viele Klein- und Handwerksbetriebe arbeiten in risikoreichen Branchen wie Bau, Forst und Landwirtschaft – Bereiche, in denen das Unfallrisiko naturgemäß höher ist.
Rolls-Royce setzt Maßstäbe beim Arbeitsschutz
Bei seinem Besuch informierte sich Staatssekretär Wahl über das Arbeitsschutzkonzept von Rolls-Royce Deutschland. Das Werk in Dahlewitz bei Blankenfelde-Mahlow beschäftigt rund 2.500 Mitarbeitende und fertigt seit über 30 Jahren hochmoderne Flugzeugtriebwerke.
Rolls-Royce setzt dabei konsequent auf Prävention und Sicherheit: Regelmäßige Schulungen, interne Kontrollen und ein starkes Bewusstsein für Gefahren am Arbeitsplatz gehören zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur.
„Sicherheit hat bei uns oberste Priorität – sie steht im Mittelpunkt unseres Handelns“, erklärte Dr. Dirk Geisinger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Rolls-Royce Deutschland.
Branchenvergleich: Holz, Metall und Verwaltung vorne
Die meisten Arbeitsunfälle in Brandenburg ereigneten sich 2024 in der Holz- und Metallbearbeitung (13,7 Prozent). Dahinter folgen die Verwaltung und Dienstleistungsbereiche (12,9 Prozent) sowie Handel und Logistik (12,7 Prozent). Auch im Gesundheitswesen (12,3 Prozent) und im Baugewerbe (10,3 Prozent) bleiben die Risiken hoch.
Staatssekretär Wahl betonte, wie wichtig es ist, dass alle Betriebe in Brandenburg – ob groß oder klein – den Arbeitsschutz ernst nehmen. Prävention, Schulung und ein starkes Bewusstsein für Sicherheit sollen künftig weiter gestärkt werden.
Hintergrund: Hightech aus Dahlewitz
Das Rolls-Royce-Werk Dahlewitz wurde 1993 gegründet. Mehr als 9.000 Triebwerke wurden dort bislang gefertigt – allein 2024 über 250. Von Dahlewitz aus werden die weltweit eingesetzten Antriebe rund um die Uhr betreut.
Zudem verfügt der Standort über einen Prüfstand für Großtriebwerke sowie ein Testzentrum für Hochleistungsgetriebe. Das macht Dahlewitz zu einem der modernsten Triebwerksstandorte Europas.