Braun-grauer Wolf im Wald

Brandenburg plant neues Wolfsmanagement

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Freitag, 17. Oktober 2025“.Liveblog ansehen

In Brandenburg beginnt die nächste Phase im Umgang mit dem Wolf: Das Land hat den Beteiligungsprozess zur Anpassung des Landesjagdrechts gestartet. Ziel ist eine rechtliche Grundlage, die künftig ein praxisnahes Wolfsmanagement ermöglicht – und zugleich den Artenschutz wahrt.


Wolf soll Teil des Landesjagdrechts werden

Das Ministerium für Land-, Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz arbeitet derzeit an einer Novelle des Brandenburgischen Jagdrechts. Im Mittelpunkt steht die Aufnahme des Wolfs in das Landesjagdgesetz sowie in die Jagd-Durchführungsverordnung.

Damit wäre der Wolf künftig eine dem Jagdrecht unterliegende Tierart – jedoch mit ganzjähriger Schonzeit. Diese Schonzeit kann nach den Plänen des Landes räumlich und zeitlich aufgehoben werden, sobald ein Tier nach der neuen Brandenburgischen Wolfsverordnung als „schadenstiftend“ eingestuft und zum Abschuss freigegeben wird.

Ministerin Hanka Mittelstädt betont:

„Mit dieser Gesetzesinitiative stellen wir uns den Herausforderungen des Wolfsmanagements in unserem Bundesland.“


Übergangsregelung bis zur Bundeslösung

Die geplante Anpassung ist als Übergangslösung gedacht – bis der Wolf voraussichtlich Ende 2026 in das Bundesjagdrecht aufgenommen wird. Erst dann können Maßnahmen zum Wolfsmanagement ausschließlich über das Jagdrecht und ohne zusätzliche artenschutzrechtliche Genehmigungen umgesetzt werden.

Das Land will bis dahin eine einvernehmliche Fassung des Gesetzes mit Verbänden, Landkreisen und den Fachressorts der Landesregierung erarbeiten. Diese soll noch in diesem Jahr fertiggestellt und im ersten Quartal 2026 auf den Weg gebracht werden.


Günstiger Erhaltungszustand gemeldet

Zu Wochenbeginn hatte die Bundesregierung der Europäischen Union offiziell den „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfes in Deutschland gemeldet – ein Schritt, den Brandenburg seit Langem gefordert hatte.

Ministerin Mittelstädt begrüßt die Entscheidung:

„Der Wolf ist in weiten Teilen Brandenburgs, Sachsens und Niedersachsens nahezu flächendeckend verbreitet. Sein Bestand wächst weiter. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich in Regionen mit geringerer Dichte kein weiterer Zuwachs entwickeln darf – es belegt lediglich, dass der Bestand insgesamt stabil und überlebensfähig ist.“


Weiterentwicklung des Wolfsmanagements

Wie die zukünftige Regelung konkret aussieht, wird derzeit auf Bundesebene verhandelt. In Brandenburg soll das Thema im Rahmen des Wolfsmanagementplans weiterentwickelt werden. Dieser soll künftig klar regeln, wann und unter welchen Bedingungen ein Abschuss möglich ist, ohne den Schutzstatus der Art zu gefährden.

Und auf Radio Cottbus …

mehr Lausitznews