Die Talsperre Spremberg wird 60

LIVEBLOGDieser Eintrag ist Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Mittwoch, 8. Oktober 2025“.Liveblog ansehen

Sie ist das größte wasserwirtschaftliche Bauwerk Brandenburgs und ein echtes Stück Lausitzer Ingenieurskunst: Die Talsperre Spremberg wird 60 Jahre alt. Seit dem 8. Oktober 1965 schützt sie die Region vor Hochwasser, sichert die Wasserversorgung in Trockenzeiten und ist heute ein bedeutendes Naherholungsgebiet in der Niederlausitz.


Vom Braunkohlestandort zum Symbol nachhaltiger Wasserwirtschaft

Der Bau begann 1958 bei Bräsinchen und dauerte sieben Jahre. Über 3.700 Meter Erdstaudamm wurden quer durch das Durchbruchstal der Spree aufgeschüttet – ein Mammutprojekt, das für die damalige Zeit technisch revolutionär war.

Die Ingenieure entwickelten dafür das sogenannte Joosten-Verfahren zur Verfestigung des schwierigen Baugrunds weiter – eine Innovation, die bis heute als Meilenstein im Talsperrenbau gilt. Viele der damals erprobten Methoden gaben entscheidende Impulse für die spätere Forschung und den modernen Wasserbau.


Schutz vor Hochwasser – und Garant in Dürrezeiten

Ursprünglich sollte die Talsperre vor allem die Wasserversorgung der Braunkohlekraftwerke sichern. Doch schon früh wurde klar, dass sie weit mehr leisten kann:
Sie schützt vor Hochwasser, reguliert die Spree in Trockenzeiten und wird durch den Klimawandel immer wichtiger.

Langanhaltende Hitze, niedrige Pegelstände und Starkregenereignisse zeigen, wie wertvoll die Spremberger Talsperre heute ist. Um sie fit für die Zukunft zu machen, läuft seit 2005 eine umfassende Generalsanierung, die vom Land Brandenburg, der EU und dem Bund unterstützt wird.


Mehr als Technik – ein Paradies für Freizeit und Natur

Mit ihrer Entstehung wurde die Talsperre zur größten Wasserfläche der Niederlausitz außerhalb der Teichlandschaften.
Heute ist sie nicht nur technisches Denkmal, sondern auch Ausflugsziel und Naturschutzgebiet:
Ob Camping, Segeln, Angeln, Radfahren oder Vogelbeobachtung – rund um den Stausee finden Besucher zu jeder Jahreszeit Erholung. Seit 2004 steht das Areal unter Naturschutz – Heimat von über 250 Vogelarten.


Die Talsperre Spremberg in Zahlen

  • Einzugsgebiet: 2.281 km²
  • Gesamtstauraum: 38,47 Mio. m³
  • Dammkrone: 3.700 Meter lang, 12 Meter hoch, 5 Meter breit
  • Speicherfläche: 8,99 km²
  • Naturschutzgebiet: 1.000 Hektar
  • Vogelarten: 259

Aktuelle Themen, spannende Geschichten und Hintergründe aus der Lausitz findet ihr täglich im Programm von Radio Cottbus online auf radiocottbus.de.

Und auf Radio Cottbus …

mehr Lausitznews