Die Brandenburger Polizei will künftig stärker auf Bodycams setzen. Bislang werden die kleinen Kameras nur in den Inspektionen Teltow-Fläming und Potsdam getestet – jetzt sollen weitere Dienststellen in Brandenburg hinzukommen. Ziel sei es, Einsätze transparenter zu machen und potenzielle Gewalttäter frühzeitig abzuschrecken, erklärte Polizeipräsident Oliver Stepien der Nachrichtenagentur DPA.
Test auch in Wohnungen im Gespräch
Bislang dürfen die Kameras nur im öffentlichen Raum genutzt werden. Stepien plädiert aber dafür, sie auch in Wohnungen probeweise einzusetzen. „Das wäre sicher zur Akzeptanz auch unter den Kollegen ein Mehrwert“, betont er.
In Berlin sind Bodycams bei Polizei und Feuerwehr bereits seit Ende 2022 fester Bestandteil, dort dürfen sie unter bestimmten Bedingungen ebenfalls in Wohnungen getragen werden.
Mehr Sicherheit durch Taser?
Neben den Bodycams denkt die Polizei auch über einen verstärkten Einsatz von Tasern nach – offiziell Distanz-Elektroimpulsgeräte (DEIG). Momentan stehen rund 370 Geräte im Land zur Verfügung, die vor allem bei der Bereitschaftspolizei, im Wach- und Wechseldienst sowie beim Spezialeinsatzkommando eingesetzt werden.
„Es ist ein erfolgreiches Einsatzmittel. Überall, wo es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommen kann, ist das Gerät ein zusätzliches Mittel. […] Es hilft auch den Kollegen, da wo notwendig in die körperliche Auseinandersetzung zu gehen, ohne die eigene Gesundheit unter Umständen zu riskieren. Natürlich müssen für den Einsatz immer auch die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen“, sagt Stepien.
Schon die Androhung des Geräts könne in vielen Fällen eine Eskalation verhindern. Wo es dennoch zu Auseinandersetzungen komme, böten Taser die Möglichkeit, Angreifer schnell außer Gefecht zu setzen – ohne die Gesundheit der Beamten übermäßig zu gefährden.
Hintergrund
Auch die Bundesregierung plant, die Bundespolizei flächendeckend mit Tasern auszurüsten. Für Brandenburg könnte die Ausweitung von Bodycams und Distanz-Elektroimpulsgeräten ein entscheidender Schritt sein, um Gewalt gegen Einsatzkräfte einzudämmen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Arbeit der Polizei zu stärken.