Braun-grauer Wolf im Wald

Brandenburg übernimmt Kosten für Wolfs-Herdenschutz

LIVEBLOGDieser Eintrag war Teil des Liveblogs „Lausitz Live – Der Tag im Ticker – Dienstag, 19. August 2025“.Liveblog ansehen

Das Land Brandenburg unterstützt Weidetierhalter künftig vollständig beim Schutz ihrer Tiere vor Wolfsangriffen. Ab sofort werden die Kosten für Maßnahmen wie elektrische Weidezäune oder den Einsatz von Hütehunden zu 100 Prozent gefördert.


Ministerium: Herdenschutz erhöht Wolfs-Akzeptanz

„Damit wurde eine gute Entscheidung für den Brandschutz in unseren Wäldern und für die Akzeptanz des Wolfes im Land Brandenburg getroffen. Sowohl für den Bau von Löschwasserbrunnen als auch wirksame Maßnahmen, die die Herden unserer Weidetierhalterinnen und -halter gegen Angriffe von Wolfsrudeln schützen, gibt es ein großes gesellschaftliches Interesse. Deshalb halten sowohl wir als auch das Finanzministerium eine 100-Prozent-Förderung für angemessen und gerechtfertigt, erklärte Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD). Ein wirksamer Herdenschutz sei ein entscheidender Baustein, um die Akzeptanz des Wolfes in Brandenburg zu erhöhen. Ziel sei es, dass Mensch und Wolf langfristig konfliktarm nebeneinander leben können.


Über 1.000 tote Nutztiere im Jahr 2024

Die Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztiere bleibt hoch. 279 gemeldete Schadensereignisse zählte das Umweltministerium im vergangenen Jahr, bei denen der Wolf als Verursacher in Verdacht stand. Insgesamt wurden 1.047 Nutztiere getötet, verletzt oder sind verschollen – darunter fast 950 Schafe und Ziegen, aber auch Kälber, Gehegewild und sogar Haustiere.


Brandenburg mit größtem Wolfsbestand in Deutschland

Brandenburg ist das Bundesland mit den meisten Rudeln: Laut Bundesamt für Naturschutz lebten 2023/24 58 Wolfsfamilien im Land. Insgesamt wird der Bestand auf mindestens 1.000 Tiere geschätzt – mehr als in Niedersachsen und Sachsen zusammen.


Diskussion um mögliche Abschussquote

Trotz der neuen Förderung steht eine Quotenjagd weiter im Raum. Die Landesregierung plant, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Schon 2025 könnte eine Abschussquote von 15 bis 35 Prozent des Bestands – also bis zu 330 Tiere pro Jahr – erlaubt sein. Während die Landesregierung damit den Bestand stabil halten will, lehnt der BUND diesen Schritt strikt ab. Eine Quotenjagd würde den Wolf langfristig ausrotten und sei zudem nicht mit EU-Recht vereinbar, so die Umweltschützer.

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