Neun Kinder zwischen 11 und 14 Jahren haben in diesem Sommer ein ganz besonderes Ferienerlebnis gehabt: das Diabetes-Camp an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL–CT). Alle Teilnehmer leben mit Typ-1-Diabetes, der häufigsten Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter.
Lernen und Spaß Hand in Hand
Anderthalb Wochen lang stand das Leben mit der Erkrankung im Mittelpunkt – begleitet von einem Team aus Ärzten, medizinischen Fachkräften, Pädagogen und Psychologen, die rund um die Uhr für die Kids da waren. Vormittags gab es Gruppenschulungen zu Themen wie richtige Ernährung, Wirkung von Insulin oder der gefährlichen Ketoazidose. Nachmittags hieß es dann: Ferien genießen – mit Ausflügen in den Tierpark, zur Lagune, beim Drachenbootrennen oder einem Blick hinter die Kulissen der Stadthalle.
Ziel: Mehr Selbstständigkeit im Alltag
„Das Ziel des Camps war es, die Selbständigkeit der Kinder im Alltag zu fördern“, erklärt Ines Nitschke von der MUL–CT. Alle Kinder nutzten eine Insulinpumpe und einen Glucose-Sensor – und lernten, wie sie diese Technik sicher im Alltag einsetzen.
Aufklärung für frühe Diagnose
Typ-1-Diabetes zeigt sich oft durch ständigen Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust und anhaltende Müdigkeit, sagt Dr. Saskia Roop, Sektionsleiterin Diabetologie. Um Komplikationen wie eine Ketoazidose bei der Erstdiagnose zu vermeiden, läuft derzeit eine bundesweite Früherkennungskampagne der Deutschen Diabetes Gesellschaft. In Brandenburg leben aktuell über 650 Kinder und Jugendliche mit der Erkrankung.