Mehr Sicherheit, Gesundheit und Chancen für junge Menschen – mit diesem Ziel setzt der Landkreis Oberspreewald-Lausitz die Präventionsstrategie „Communities That Care“ (CTC) um. Die Pilotkommunen Calau, Senftenberg und Lauchhammer arbeiten dabei eng mit dem Jugendamt und lokalen Partnern zusammen. Jetzt beginnt die nächste Projektphase: Die Gebietsteams legen fest, welche Maßnahmen vor Ort am dringendsten sind.
Von der Jugendbefragung zu konkreten Ideen
Basis für die Planungen sind die Ergebnisse der großen Jugendbefragung „Zeig, was du denkst!“. Im Landkreis wurden 1.187 Schülerinnen und Schüler aus zwölf weiterführenden Schulen anonym befragt. Die Fragen drehten sich um Familie, Schule, Freundeskreis, Freizeit, Gesundheit und das Wohnumfeld.
Für Calau hat das Gebietsteam, unter Leitung von Jana Quosdorf, nun den Kommunalbericht erhalten. Darin stecken erstmals wissenschaftlich fundierte Daten, wie Jugendliche ihre Lebenswelt sehen. Vertreterinnen und Vertreter aus Schulen, Kitas, Feuerwehr, Polizei, Wohnungsbau, Jugendarbeit und anderen Bereichen haben im Workshop die Ergebnisse analysiert und erste Schwerpunkte festgelegt.
Risiko- und Schutzfaktoren im Blick
Das Team führte eine Risiko- und Schutzfaktorenanalyse durch – mit Erkenntnissen aus den Bereichen Familie, Schule, Freundeskreis und Nachbarschaft. Daraus entsteht ein Gebietsprofil, das später die Grundlage für einen maßgeschneiderten Aktionsplan bildet.
Zusammenarbeit mit der Stadt entscheidend
Die fertigen Pläne werden mit der Calauer Stadtverwaltung besprochen, damit sie auch praktisch umgesetzt werden können. Josi Benad vom Jugendamt erklärt: „Die vorliegenden Berichte liefern eine gute Datengrundlage, enthalten aber zum jetzigen Stand noch keine Wertungen der Ergebnisse. So ist der nächste Schritt, dass das Gebietsteam in der Arbeit mit dem kommunalen Bericht die Ergebnisse mit lokalem Wissen abgleicht und priorisiert – im Hinblick auf bestehende Angebote, Erfahrungen aus der Praxis und mögliche Präventionsansätze. Ziel ist es, besonders relevante Schutz- und Risikofaktoren zu identifizieren und für zukünftige Maßnahmen nutzbar zu machen.“
Nächste Schritte im Landkreis OSL
Auch der Landkreisbericht wird derzeit ausgewertet. Am 23. September 2025 werden im Jugendhilfeausschuss erste Ideen vorgestellt – mit Blick auf erprobte Ansätze aus der „Grünen Liste Prävention“. Ziel ist, wirksame Maßnahmen langfristig im Landkreis zu verankern.